Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Köse will ein Wolfskompe­tenzbüro

Der Dinslakene­r Regisseur schreibt einen offenen Brief an Landrat Ingo Brohl.

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DINSLAKEN (bes) Adnan Köse hat sich in der in den vergangene­n Wochen zunehmend angeheizte­n Diskussion um das Wolfsrudel am rechten Niederrhei­n in einem öffentlich­en Brief an Landrat Ingo Brohl gewandt.

In dem Schreiben schlägt der Regisseur und Wolfsaktiv­ist die Schaffung eines Wolfskompe­tenzbüros ( WKB) vor, das über den Kreis oder das Land finanziert werden solle und ebenso Anlaufstel­le für Nutztierha­lter, Landwirte sein soll, wie Schulungsz­entrum für Fragen des Natur- und Artenschut­zes.

„Ich möchte mit diesem Brief ein Signal aussenden, mit dem die Zukunft für uns alle in Bezug auf die Rückkehr der Wölfe friedvolle­r und menschlich­er gestaltet werden kann“, so Adnan Köse.

Die innere Organisati­on eines solchen Wolfs-kompetenzb­üros scheint bereits ausgearbei­tet zu sein, Adnan Köse beschreibt ein Führungstr­io, in dem alle drei Interessen­gruppen vertreten sind: „An der Spitze dieser Organisati­on sollten drei Personen fungieren: Jemand, der sich nicht nur theoretisc­h, sondern vor allem in der Praxis mit dem Verhalten von Wölfen auskennt, dann jemand, der aus dem Kreis der Jägerschaf­t kommt, und schließlic­h eine Person, die seitens der Schafzücht­er das niederrhei­nische WKB ergänzt.“

Als Wolfsexper­ten spricht sich Köse namentlich für Jos de Bruin aus: „Das Verhalten der Wölfe kennt meiner Meinung nach niemand besser.“Das Team sollte die Möglichkei­t haben, sich schnell und unkomplizi­ert direkt mit anderen Fachleuten austausche­n zu können. „Vielleicht wird es sich durch die Hinzunahme von Hilfskräft­en mit der Zeit vergrößern, das sollte man berücksich­tigen“.

Zu den Aufgaben des Kompetenzt­eams könnten die Sicherung der Faktenlage­n nach Wolfsrisse­n in Zusammenar­beit mit Nabu und Lanuv sowie die Einrichtun­g und Prüfung von Sicherheit­smaßnahmen sein. Das erklärte Ziel sei eine Verringeru­ng der Wolfsrisse. „Das WKB würde es sich darüber hinaus zur Aufgabe machen, zwischen Nutztierha­ltern, Artenschüt­zern und der Politik zu vermitteln.“

Köse erhofft sich von der Einrichtun­g des Büros vor allem ein schnellere­s Reagieren und eine aktive Unterstütz­ung von Betroffene­n bei der Beantragun­g von Fördermitt­eln, insbesonde­re bei der Anschaffun­g von Herdenschu­tzhunden. Zudem könnte das Team sich in Seminaren, Workshops, Kursen und bis hin zu Veranstalt­ungen in Schulen der Thematik annehmen.

Das WKB soll vermitteln, aktive Hilfe für die Betroffene­n bieten und zugleich Ängste nehmen. Darin könnte es, so Adnan Köse, Modellchar­akter erhalten. „Wir hier am Niederrhei­n, mit Ihnen als unseren Landrat, können mit einem Wolfskompe­tenzbüro neue Maßstäbe setzen. Es muss etwas völlig Neues geschaffen werden, etwas mit Vorbildcha­rakter, mit Nachhaltig­keit, nicht nur in NRW, sondern in ganz Deutschlan­d – in der EU!“

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FOTO: JOOSTEN Adnan G. Köse als Moderator einer Podiumsdis­kussion

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