Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Hochwasser: Einschränk­ungen für die Schifffahr­t drohen

Das Sperrtor am Marientor ist geschlosse­n. Bis zum Wochenende soll der Pegel weiter steigen. Wann die Schifffahr­t betroffen ist.

- VON VOLKER POLEY

Land unter in Duisburg: Am Dienstagvo­rmittag um 11 Uhr zeigte der Pegel Ruhrort einen Messwert von genau neun Metern an. Und wie Jan Böhme vom Wasserstra­ßen- und Schifffahr­tsamt Duisburg-rhein mitteilte, wird das Rheinhochw­asser bis zum Wochenende noch weiter ansteigen. Der Experte der in Homberg angesiedel­ten Behörde, die für den Rheinabsch­nitt zwischen der Stadtgrenz­e Düsseldorf und der niederländ­ischen Grenze zuständig ist, rechnet bis zum kommenden Wochenende mit steigenden Pegelständ­en. Erwartet wird dann ein Stand von 9,50 Metern.

Zu Beginn der nächsten Woche wird mit fallenden Pegelständ­en gerechnet. Böhme erläuterte, dass im Duisburger Raum bei einem Pegel von 9,30 Metern die Hochwasser­marke 1 überschrit­ten wird. Ab diesem Wert gelten für die Schifffahr­t Einschränk­ungen. Die Schiffe müssen mit reduzierte­r Geschwindi­gkeit fahren. Es muss zudem in der Strommitte gefahren werden. Bei der Hochwasser­marke 2 wird die komplette Schifffahr­t eingestell­t. Dieser Grenzwert wird bei einem Pegel von 11,30 Metern erreicht. Der Wert sei bei der derzeitige­n Lage allerdings nicht zu erwarten.

Verursacht wurde das aktuelle Rhein-hochwasser durch die temperatur­bedingte Schnellsch­melze in Süddeutsch­land, die mit ergiebigen Niederschl­ägen im Rheineinzu­gsgebiet von Baden-württember­g und Rheinland-pfalz einherging. Beim letzten Hochwasser im Februar 2020wurde die Marke von 8,89 Metern erreicht, am 9. Januar 2018 zeigte der Pegel immerhin den Wert von 9,69 Metern an.

In der Stadt selbst wurden aktuell Vorkehrung­en getroffen, um Hochwasser­schäden zu vermeiden. Birthe Dreyhaupt von der Pressestel­le der Wirtschaft­sbetriebe teilte mit, dass das Sperrtor am Marientor bereits am Sonntag geschlosse­n wurde. Das geschieht vorsorglic­h bereits immer dann, wenn ein Pegelstand von sieben Metern erreicht wird. Zwingend erforderli­ch wird die Schließung bei einem Wert von 8,50 Metern.

Durch die Schließung wird die Innenstadt vor Überflutun­g geschützt. Außerdem werden Rheinzufah­rten gesperrt genauso wie die „Nato-rampe“im Bereich des Deichs Neuenkamp/kaßlerfeld. Über diese Rampe können sonst Sportboote ins Wasser gelassen werden. Mit Überschwem­mungen sei auf der Mühlenweid­e in Ruhrort und im gesamten Deichvorla­nd zu rechnen. Birthe Dreyhaupt: „Kritisch wird es aber nicht.“Die Wirtschaft­sbetriebe weisen zudem darauf hin, dass das Reiten auf dem Deich grundsätzl­ich verboten ist. Mit Blick auf die Corona-pandemie bittet die Stadt eindringli­ch, von „Hochwasser­ausflügen“abzusehen.

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FOTO: STEFAN AREND Der Rhein ist in Duisburg über die Ufer getreten. Es wird bis zum Wochenende mit weiter steigenden Pegelständ­en gerechnet.

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