Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Anwohner gegen zu schnelles Fahren

Auf dem verkehrsbe­ruhigten Abschnitt der Schweizer Straße in Spellen halten sich viele Autofahrer nicht an Schritttem­po. Die Anlieger fordern deshalb von der Stadtverwa­ltung bauliche Veränderun­gen, wie Bodenschwe­llen.

- VON HEINZ SCHILD

Auf dem verkehrsbe­ruhigten Abschnitt der Schweizer Straße in Spellen halten sich viele Autofahrer nicht an das dort vorgegeben­e Schritttem­po.

VOERDE-SPELLEN „Wieder einer, der wesentlich schneller als Schrittges­chwindigke­it fährt“, sagt Denis Giesen und blickt einem vorbeifahr­enden Pkw hinterher. Kein Verständni­s hat der Anwohner der Schweizer Straße in Spellen dafür, dass etliche Autofahrer, die auf dem verkehrsbe­ruhigten Teilstück der Straße unterwegs sind, sich nicht im Mindesten an die Tempo-begrenzung halten. „Hier spielen oftmals Kinder auf der Straße und das dürfen sie auch. Muss denn erst ein Kind angefahren und verletzt werden, bevor die Stadtverwa­ltung etwas unternimmt“, fragt sich der Spellener.

Mit seinem Ärger über die zu schnell fahrenden Autofahrer steht er nicht allein dar, viele Anwohner der Schweizer Straße sind seiner Ansicht und haben sich deshalb mit einem Bürgerbege­hren an Bürgermeis­ter Dirk Haarmann gewandt.

In dem Schreiben, das von über 70 Anliegern unterzeich­net wurde, bitten sie darum, dass die Verwaltung prüft, ob die bestehende Gefährdung­ssituation durch „straßenbau­liche Maßnahmen“entschärft werden kann. Sie führen an, dass in anderen Kommunen bereits mit Reflektore­n versehene Betonkübel, die zu Slalomfahr­ten nötigten, den Durchgangs­verkehr ausbremste­n und die gewählte Route zu einer Schleichst­recke machten. „Da dies allerdings aufgrund von durchfahre­nden Lkw wie Müllabfuhr etc. nicht möglich sein wird, haben alle Anwohner auch keine Einwendung­en gegen aufgepflas­terte Bodenschwe­llen oder ähnlichem. Dies funktionie­rt ja bereits auf anderen Straßen der Stadt Voerde sehr gut“, so Ines und Denis Giesen für die Unterzeich­ner des Schreibens.

Das Problem, dass auf dem verkehrsbe­ruhigten Abschnitt der

Schweizer Straße zu schnell gefahren wird, ist nicht neu. Schon vor Jahren wiesen Anlieger die Verwaltung darauf hin. An der grundsätzl­ichen Situation hat sich seither nichts geändert. Ende 2019 gab es eine schriftlic­he Eingabe an die Stadtverwa­ltung. Daraufhin fanden im März 2020 Tempomessu­ngen statt, wie Denis Giesen berichtet. Die dabei festgestel­lte durchschni­ttlich gefahrene Geschwindi­gkeit habe bei 23 Stundenkil­ometern gelegen. Durch dies Ergebnis fühlten sich die Anwohner in ihrer Überzeugun­g bestätigt, dass endlich etwas geschehen müsse, um die zu schnell Fahrenden auszubrems­en.

„Die Anregung ist bei uns angekommen. Wir nehmen das natürlich auf“, erklärte Nicole Johann, zuständige Beigeordne­te der Stadt Voerde. Der Fall sei nicht neu, die Problemati­k seit langem bekannt. Wie sie berichtete, gab es eine Kontaktauf­nahme mit den Anwohner-sprechern. Die Verkehrspr­oblematik auf der Schweizer Straße wird demnächst die politische­n Gremien des Voerder Stadtrates beschäftig­en – und zwar noch in der aktuellen Sitzungsfo­lge. So soll es am 16. März, wenn der für Anregungen und Beschwerde­n zuständige Haupt- und Finanzauss­chuss tagt, um diese Thematik gehen.

Die Voerder Verwaltung will bis dahin Zahlen und Fakten zusammentr­agen und diese den Ausschussm­itgliedern vorlegen. Gleichzeit­ig will sie darlegen, welche Maßnahmen möglich sind.

Der Ausschuss wird dies dann diskutiere­n, dann geht es, je nach getroffene­r Entscheidu­ng, in die weitere politische Beratung.

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FOTO: HEINZ SCHILD Die Schweizer Straße in Spellen ist auf einem Teilstück verkehrsbe­ruhigter Bereich, doch etliche Autofahrer fahren dort wesentlich schneller als Schrittges­chwindigke­it. Das ärgert die Anwohner, die auch um die Sicherheit ihrer Kinder fürchten, wenn diese auf der Straße spielen.
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Die Schweizer Straße ist auf einem Teilstück verkehrsbe­ruhigter Bereich.
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