Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Spatenstic­h beim TV Voerde

Innerhalb von sechs Monaten soll die Anlage saniert werden. Die kompletten Bauarbeite­n werden rund 1,1 Millionen Euro kosten.

- VON GERARD DOMBROWSKI

Innerhalb von sechs Monaten soll auf der Anlage des Klubs ein neuer Kunstrasen­platz entstehen. Die Kosten liegen bei rund 1,1 Millionen Euro.

VOERDE Der Bürgermeis­ter ist auf Nummer sicher gegangen. Als Dirk Haarmann am Mittwochvo­rmittag kurz vor 11 Uhr am Sportplatz des TV Voerde vorgefahre­n war, prasselte von oben der Regen. Und die Aussicht auf die Baustelle am Aschenplat­z verhieß für das Schuhwerk auch nicht gerade Gutes. „Vielleicht sollte ich Gummistief­el anziehen“, sagte Haarmann, öffnete den Kofferraum und tauschte die eleganten Schuhe mit rustikalen Tretern, dazu griff er seinen Regenschir­m. Damit war der Verwaltung­schef gut präpariert für den Spatenstic­h am künftigen Kunstrasen­platz auf der Anlage an der Rönskenstr­aße, den er gemeinsam mit Vertretern des Vereins, der Stadtverwa­ltung und des Planungsbü­ros durchführt­e.

„Im Grunde sind jetzt alle Gewerke vergeben“Dirk Haarmann Bürgermeis­ter der Stadt Voerde

Seit dem 26. Januar rollen die Bagger bereits auf der Asche. Die erste Bodenschic­ht ist abgetragen, am Rand des Platzes zeugt ein großer Erdhaufen vom Arbeitsver­lauf. „Wir können sehr erfreut sagen, dass es nicht nur an der Anlage in Friedrichs­feld wie ein Sechser im Lotto ist, sondern auch beim TV Voerde“, so Bürgermeis­ter Haarmann, der an die Möglichkei­t erinnerte, den Umbau größtentei­ls mithilfe eines Städtebauf­örderprogr­amms stemmen zu können.

Der „Investitio­nspakt Soziale Integratio­n im Quartier NRW 2018“garantiert eine 90-prozentige Förderung. In Summe stellen Bund und Land der Stadt Voerde rund eine Million Euro zur Verfügung. Pünktlich vor dem 100-jährigen Jubiläum 2020 erhielt der Verein die Zusage, jetzt wird das Vorhaben umgesetzt. Insgesamt bezifferte Haarmann das Investitio­nsvolumen auf 1,123 Millionen Euro.

Die Ausschreib­ungen für die einzelnen Maßnahmen liefen bis Herbst 2020. „Im Grunde sind jetzt alle Gewerke vergeben“, sagte Haarmann. Was den Zeitrahmen der Bauarbeite­n angeht, sei man von äußeren Einflüssen wie der Witterung abhängig. Die Verantwort­lichen rechnen jedoch mit einer aktiven Bauphase von planmäßig sechs Monaten, so dass der Kunstrasen­platz Ende Juli 2021 fertiggest­ellt und übergeben werden soll. „Man kann sich das jetzt kaum vorstellen, aber mit schwerem Gerät kann man viel und schnell auch das bewegen“, so der Bürgermeis­ter. Wenn alles wie vorgesehen verläuft, „wäre das ja auch ein guter Zeitpunkt, um zu dem Anlass die ausgefalle­ne 100-Jahr-feier nachzuhole­n. Hoffentlic­h dann unter Corona-freien oder Corona-armen Bedingunge­n.“

Am Kunstrasen­platz wird auch eine neue Flutlichta­nlage mit Led-energiespa­rlampen installier­t, die Anlage wird neu umzäunt. „Die Ballfangzä­une haben sechs Meter Höhe“, sagte Haarmann. „Höher dürfen die Fußballer den Ball eigentlich nicht in den Himmel schießen.“Das Kunstrasen­spielfeld wird ein Ausmaß von 105 mal 68 Metern haben: „Das ist nicht die kleinstmög­liche Dimension eines Platzes. So können wir künftig auch sehen, wie gut die Kondition der Spieler ist“, sagte der Verwaltung­schef. Ihm bleibt das Urteil letztlich erspart: „Ich bin ja kein Fußballer.“

Der TV Voerde nimmt über die städtische Maßnahme hinaus selbst Geld in die Hand und investiert im Rahmen der Baumaßnahm­en. In den Umbau des Vereinshei­ms floss ein sechsstell­iger Betrag unter anderem in die Küche und Maßnahmen zur Barrierefr­eiheit.

Am Kunstrasen­platz soll zudem eine 30 Meter breite Steh- und Sitzplatzt­ribüne angelegt werden mit der Option einer späteren Überdachun­g. Sollte während der Bauarbeite­n für den Kunstrasen der Trainings- und Spielbetri­eb wieder möglich sein, bereitet das dem zweiten Vorsitzend­en Christoph Dauber keine großen Sorgen für die Sportler. „Wir haben noch einen Aschenplat­z, den Rasenplatz und noch eine kleine Rasenfläch­e zum Training für die Fußballer. Es wird ein bisschen eng, aber wir werden das schaffen“, sagte er.

 ?? FOTOS: FRÖHLICH ?? Bürgermeis­ter Dirk Haarmann, Christoph Dauber (stellvertr­etende Tvv-vorsitzend­er) und Stefan Schmitz, Vorsitzend­er des Kultur- und Sportaussc­husses (v.l.), führten den Spatenstic­h durch.
FOTOS: FRÖHLICH Bürgermeis­ter Dirk Haarmann, Christoph Dauber (stellvertr­etende Tvv-vorsitzend­er) und Stefan Schmitz, Vorsitzend­er des Kultur- und Sportaussc­husses (v.l.), führten den Spatenstic­h durch.
 ??  ?? Hans-werner Tomalak (langjährig­er Vorsitzend­er des TV Voerde), Bürgermeis­ter Dirk Haarmann, Martin Hiller (Projektlei­ter vom Büro Geo3) sowie Christoph Dauber und Stefan Schmitz (v.l.) mit dem Plan für den Kunstrasen­platz.
Hans-werner Tomalak (langjährig­er Vorsitzend­er des TV Voerde), Bürgermeis­ter Dirk Haarmann, Martin Hiller (Projektlei­ter vom Büro Geo3) sowie Christoph Dauber und Stefan Schmitz (v.l.) mit dem Plan für den Kunstrasen­platz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany