Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Mittelstraße könnte Fahrradzone oder Einbahnstraße werden
Der Planungsausschuss der Gemeinde Schermbeck befasste sich mit mehreren Möglichkeiten, wie der Verkehr im Ortskern zukünftig fließen könnte.
SCHERMBECK Gleich neun Varianten der Verkehrsführung im Schermbecker Ortskern wurden in der Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses vorgestellt. Die beauftragten Planungsbüros griffen dabei auch auf die Meinungen der Bürger zurück, die sie in den vergangenen Monaten sammelten.
Szenario 1 Die Verkehrsführung bleibt bestehen. Der Verkehr soll mit einigen Maßnahmen beruhigt werden. Eine nennenswerte Reduzierung der Verkehrsmenge und Geschwindigkeit ist damit aber nicht zu erwarten.
Szenario 2 Die Verkehrsführung bleibt bestehen, die Straßen werden jedoch an Wochenenden und Feiertagen für den Kfz-verkehr gesperrt. So würde die Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer steigen. Die Nachbarstraßen wären am Wochenende entlastet. Unter der Woche bleiben jedoch die bekannten Probleme: zu viele Fahrzeuge, die zu schnell sind.
Szenario 3 Das Linksabbiegen von der Mittelstraße im Bereich der Ludgeruskirche wird unterbunden. Der Pöttekamp wird nach Osten eine Einbahnstraße. Die Marellenkämpe werden als Einbahnstraße nach Westen geöffnet. Dadurch wäre trotzdem noch viel Verkehr auf Mittelstraße, Landwehr und Pöttekamp.
Szenario 4a Die Mittelstraße wird zur Einbahnstraße und kann nur von der Ludgeruskirche in Richtung Rathaus befahren werden. Für den Radverkehr wird die Strecke auch in Gegenrichtung freigegeben, Marellenkämpe ist offen in Richtung Osten. Apothekerstege und Pöttekamp bestehen westlich als gegenläufige Einbahnstraße. So wäre der Verkehr auf der Mittelstraße nahezu halbiert, weil er auf Schienebergstege und Kapellenweg verlagert wird.
Szenario 4b Mittelstraße, Schienebergstege und Kapellenweg werden ein Einbahnstraßenring gegen den Uhrzeigersinn. Radler fahren in Gegenrichtung. Marellenkämpe wird in Richtung Osten geöffnet. Apothekerstege und Pöttekamp werden westlich von Landwehr gegenläufige Einbahnstraßen. Auch in diesem Fall wäre der Verkehr auf der Mittelstraße fast halbiert, auf Schienebergstege und Landwehr jedoch etwas und auf dem Pöttekamp westlich der Landwehr deutlich mehr.
Szenario 5a Die Mittelstraße wird eine Einbahnstraße in Richtung Norden. Radverkehr gibt es in Gegenrichtung. Marellenkämpe wird in Richtung Westen geöffnet. Apothekerstege und Pöttekamp werden westlich von Landwehr gegenläufige Einbahnstraßen. So gäbe es weniger Verkehr auf der Mittelstraße, dafür mehr auf Schienebergstege und Kapellenweg. Marellenkämpe entlastet den Kapellenweg.
Szenario 5b Die Idee ist identisch mit Szenario 4b – nur in umgekehrter Richtung. Auf der Mittelstraße ist dann nur noch halb so viel Verkehr, dafür etwas mehr auf Schienebergstege und Landwehr und viel mehr auf Pöttekamp.
Szenario 6 Der Bereich um die Mittelstraße wird als als Fahrradzone ausgewiesen. Freigabe entweder für Anlieger oder für Lieferverkehr und Anwohner. Marellenkämpe wird in Richtung Osten geöffnet. Dadurch würden nur noch wenige Fahrzeuge auf der Mittelstraße fahren, allerdings viele – rund 3000 mehr – auf der Schienebergstege.
Szenario 7 Die Mittelstraße wird zwischen Bösenberg und Apothekerstege gesperrt. Absenkbare Poller ermöglichen Rettungsfahrten und gegebenenfalls Linienverkehr. Marellenkämpe wird in Richtung Osten geöffnet. Apothekerstege und Pöttekamp werden westlich von Landwehr gegenläufige Einbahnstraßen. Damit werden circa 2500 Kfz aus Schienebergstege und Kapellenweg verlagert. Die höchsten Verkehrsmengen gibt es dann auf dem nördlichen Kapellenweg.