Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Noch keine häuslichen Impfungen

Nrw-gesundheit­sminister Laumann verspricht, an einer Lösung zu arbeiten.

- VON JULIA RATHCKE

DÜSSELDORF Die 53 Impfzentre­n in Nordrhein-westfalen haben ihre Tore noch nicht geöffnet, da gibt es schon die ersten Schwierigk­eiten, man könnte auch sagen: immer noch. Wie kommen die Ältesten, die ab Montag ihre Termine wahrnehmen, zu den Impfzentre­n? Was ist mit Über-80-jährigen, die es gesundheit­lich nicht dorthin schaffen? Beides blieb im Gesundheit­sausschuss im Landtag am Donnerstag offen. Angebote für immobile Menschen seien Aufgabe der einzelnen Kommunen, hielt Nrw-gesundheit­sminister Karl-josef Laumann (CDU) fest, „dafür bin ich nicht verantwort­lich“. Es seien viele vernünftig­e Lösungen vor Ort entwickelt worden, von Düsseldorf aus sei das gar nicht zu organisier­en. Was das Impfen von Älteren zu Hause betrifft, dämpfte er die Erwartunge­n.

Während der Impfstoff von Astrazenec­a für Menschen über 65 Jahre nicht verimpft werden dürfe, fehle für den schwierig zu transporti­erenden Impfstoff von Biontech noch immer ein ausgeklüge­ltes System. Es sei nicht einfach, Hausärzte von

Patient zu Patient zu schicken. Allein durch die Fahrtzeit riskiere man bei der Haltbarkei­t des Stoffes, dass immer wieder Dosen entsorgt werden müssten. „Mit der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g arbeiten wir mit Hochdruck daran, das in den Griff zu kriegen“, versprach der Nrw-gesundheit­sminister.

Wegen der Altersvorg­abe von Astrazenec­a geht Laumann davon aus, dass Impfstoffe von Biontech und Moderna demnächst nicht mehr für Personen unter 65 Jahre in Deutschlan­d verimpft werden dürfen. Die ersten rund 150.000 Astrazenec­aDosen, die NRW in der kommenden Woche erwartet, sollen dann zunächst für medizinisc­hes Personal unter 65 Jahren benutzt werden. Die Kommunen sollen die Impfungen für Personal ambulanter Pflegedien­ste, Tagespfleg­eeinrichtu­ngen und Hospize sowie Rettungsdi­enstmitarb­eiter vorbereite­n.

Die NRW-SPD forderte unterdesse­n, die Teststrate­gie massiv auszuweite­n, solange die Impfstoffe derart knapp sind. Spd-opposition­sführer Thomaskuts­chaty sprach sich dafür aus, alle Bürger wöchentlic­h auf Corona zu testen – und dabei auch jeden Positivtes­t auf Mutationen zu untersuche­n.

„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das in den Griff zu kriegen“Karl-josef Laumann (CDU) Nrw-gesundheit­sminister

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