Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Streit um karnevalsf­reie Schultage in NRW

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DÜSSELDORF (dpa) Die Planung vieler Schulen, trotz des schon wochenlang eingeschrä­nkten Unterricht­s rund um Rosenmonta­g schulfrei zu geben, hat Frust in der Elternscha­ft ausgelöst. Der Unmut in den Familien sei verständli­ch, viele Eltern hätten schon jetzt für die schulische Betreuung ihrer Kinder daheim einen Großteil ihres gesamten Jahresurla­ubs aufgebrauc­ht, sagte die Vorsitzend­e der Landeselte­rnkonferen­z, Anke Staar.

Viele Schulen hätten Rosenmonta­g (15. Februar) und Veilchendi­enstag (16. Februar) aber schon vor langer Zeit als bewegliche Feiertage beschlosse­n und dies mit dem Kommunen abgestimmt. Staar erläuterte, dass Schulen zwar Beschlüsse zu bewegliche­n Feiertagen kurzfristi­g ändern könnten. „Auch Eltern können die Schulen bei Dringlichk­eit um die Einberufun­g einer Schulkonfe­renz bitten.“Unter den aktuell schwierige­n Bedingunge­n wäre das aber ein besonders hoher Aufwand.

Es gibt laut Landeselte­rnkonferen­z auch einige Schulen, die nun doch auf eingeplant­e karnevalsf­reie Schultage verzichten wollten. Angesichts der großen Herausford­erungen im gesamten Schuljahr, in dem keine Rückkehr zur Normalität zu erwarten sei, stellt sich Staar zufolge die Frage, ob einige wenige Tage „den Kohl noch fett machen“. Nach bisheriger Beschlussl­age von Bund und Ländern gilt der aktuelle Lockdown bis zum 14. Februar.

Bei der Lehrergewe­rkschaft GEW hieß es am Mittwoch: „Wir haben jedes Verständni­s für die Stresssitu­ation in den Familien.“Dennoch sehe man keinen Anlass, wegen einem oder wenigen schulfreie­n Tagen an Karneval „an lange bestehende­n Regelungen etwas zu ändern, die die Schulen ja mit den Kommunen synchronis­iert haben“.

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