Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
„Hochschulperle des Jahres“für Kölner Projekt
ESSEN/KÖLN (epd) Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft vergibt die „Hochschulperle des Jahres 2020“an das Projekt „Mut und Zivilcourage in der Demokratie“der Rheinischen Fachhochschule Köln. Das Projekt des Europa-instituts für Erfahrung und Management (Metis) konnte sich in einem 24-stündigen SMS-VOting mit fast 23 Prozent der abgegebenen Stimmen durchsetzen, wie der Stifterverband in Essen mitteilte. Die Auszeichnung ist mit 3000 Euro dotiert.
Auf den zweiten Platz kam der Wissenschaftspodcast „Jung und freudlos“der Universitätsklinik Freiburg, der sich mit psychischen Erkrankungen beschäftigt, Platz drei erreichte das Projekt „Gesellschaftliches Engagement von benachteiligten Jugendlichen fördern“der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg und der Bertelsmann-stiftung.
Das Gewinnerprojekt aus Köln nutzt Methoden des Wissens- und Erfahrungsmanagements im Schulunterricht zum Thema Nationalsozialismus. Dies geschieht am Beispiel der damaligen Kölner Widerstandsgruppe „Klettenberg“. Die Teilnehmer des Projekts arbeiten mit historischen Materialien wie Büchern, Bildern oder Plakaten und interviewen Angehörige und Nachfahren der Widerstandskämpfer, wie es hieß. Dadurch sollen die Schüler Lehren aus der deutschen Geschichte ziehen und in die Gegenwart übertragen. Die Ergebnisse des Projekts werden zudem für andere Schulen mit Filmen, Fotos und Podcasts dokumentiert.
Mit seinem Transferprojekt zu Zivilcourage zeige Metis an einem konkreten Beispiel, wie sich Wissenschaft zur Zivilgesellschaft hin öffnen könne, erklärte die Jury des Stifterverbandes bei der Vergabe der Hochschulperle des Jahres 2020. Es gelinge den Verantwortlichen, diesen Transfer „sinnvoll und erfahrbar zu gestalten“.