Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Neue Friedhofshalle für eine Million
Der bewilligte Neubau wirkt sich am Ende auch auf die Friedhofsgebühren aus.
HAMMINKELN Der Auftrag in finanzknappen Zeiten, den Cheftechniker Bernhard Payer mitgenommen hatte, bezog sich aufs Sparen. Der politisch gewollte Neubau der Friedhofshalle Hamminkeln schien mit knapp über einer Million Euro zu teuer auszufallen. Doch im Bauausschuss wurde klar, dass auch der spitze Rechenstift keine finanziellen Wunder bewirken konnte.
Das Ergebnis fiel mit einem Minus von knapp 20.000 Euro sogar enttäuschend aus. „Nicht so deutlich wie erhofft“, nannte das Payer. Außerdem waren in der Rechnung 35.000 Euro für die Ausstattung hinzugekommen. Trotzdem gab es bei einem Nein der FDP ein deutliches Votum für den Neubau. Am Ende wird die Investition auf die Friedhofsgebühren durchschlagen.
Die Planer hatten das Projekt in den Bereichen Raumprogramm, Qualitäten und Haustechnik untersucht. Nur der Sanitärbereich konnte dabei in Maßen – sprich zehn Quadratmeter – kostenmindernd abgespeckt werden. Mehr Reduzierung sei nicht sinnvoll, hieß es.
Vor allem die Anzahl der Kühlräume und die Trauerhalle sollen so gestaltet werden, dass die jetzt beengte Situation verändert wird. Wichtig sei das, so die Verwaltung, weil in den Ortsteilen Hamminkeln und Ringenberg die Bestatter selbst keine Räumlichkeiten bereitstellen. Sparpotenzial hätte ein Flach- statt des Schrägdaches, doch an die heikle gestalterische Frage wollte niemand heran.
Einzig die FDP stimmte gegen einen Neubau. Ihr Ausschussmitglied Bernfried Schneiders fürchtet eine bis zu 25-prozentige Gebührenerhöhung und rechnete vor, dass bei einer Sanierung 300.000 Euro ausgereicht hätten.
Die CDU stimmte ohne Wenn und Aber für das Projekt, die FWI war auch dafür, fragte in Person von Ulrich Streich aber nach dem Standort der Friedhofshalle. Die könne auf dem Friedhofsgelände entstehen, der bisherige Standort mit Parkplatz dann als Bauland verkauft werden.
Das hätten auch die Grünen gern. Eine Änderung des Standortes scheiterte aber bei der Abstimmung klar, weil sonst die weit gediehene Ausführungsplanung neu hätte aufgerollt werden müssen. Dafür fand sich im Ausschuss keine Mehrheit.
Die SPD dankte der Hamminkelner Verwaltung indes für ihre Arbeit, hätte ansonsten nur Dachbegrünung besser gefunden. Die gibt es allerdings nicht. Komplett gegen einen Neubau war die in Dingden beheimatete USD, sie trug den Baubeschluss aber dennoch mit.