Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Neue Friedhofsh­alle für eine Million

Der bewilligte Neubau wirkt sich am Ende auch auf die Friedhofsg­ebühren aus.

- VON THOMAS HESSE

HAMMINKELN Der Auftrag in finanzknap­pen Zeiten, den Cheftechni­ker Bernhard Payer mitgenomme­n hatte, bezog sich aufs Sparen. Der politisch gewollte Neubau der Friedhofsh­alle Hamminkeln schien mit knapp über einer Million Euro zu teuer auszufalle­n. Doch im Bauausschu­ss wurde klar, dass auch der spitze Rechenstif­t keine finanziell­en Wunder bewirken konnte.

Das Ergebnis fiel mit einem Minus von knapp 20.000 Euro sogar enttäusche­nd aus. „Nicht so deutlich wie erhofft“, nannte das Payer. Außerdem waren in der Rechnung 35.000 Euro für die Ausstattun­g hinzugekom­men. Trotzdem gab es bei einem Nein der FDP ein deutliches Votum für den Neubau. Am Ende wird die Investitio­n auf die Friedhofsg­ebühren durchschla­gen.

Die Planer hatten das Projekt in den Bereichen Raumprogra­mm, Qualitäten und Haustechni­k untersucht. Nur der Sanitärber­eich konnte dabei in Maßen – sprich zehn Quadratmet­er – kostenmind­ernd abgespeckt werden. Mehr Reduzierun­g sei nicht sinnvoll, hieß es.

Vor allem die Anzahl der Kühlräume und die Trauerhall­e sollen so gestaltet werden, dass die jetzt beengte Situation verändert wird. Wichtig sei das, so die Verwaltung, weil in den Ortsteilen Hamminkeln und Ringenberg die Bestatter selbst keine Räumlichke­iten bereitstel­len. Sparpotenz­ial hätte ein Flach- statt des Schrägdach­es, doch an die heikle gestalteri­sche Frage wollte niemand heran.

Einzig die FDP stimmte gegen einen Neubau. Ihr Ausschussm­itglied Bernfried Schneiders fürchtet eine bis zu 25-prozentige Gebührener­höhung und rechnete vor, dass bei einer Sanierung 300.000 Euro ausgereich­t hätten.

Die CDU stimmte ohne Wenn und Aber für das Projekt, die FWI war auch dafür, fragte in Person von Ulrich Streich aber nach dem Standort der Friedhofsh­alle. Die könne auf dem Friedhofsg­elände entstehen, der bisherige Standort mit Parkplatz dann als Bauland verkauft werden.

Das hätten auch die Grünen gern. Eine Änderung des Standortes scheiterte aber bei der Abstimmung klar, weil sonst die weit gediehene Ausführung­splanung neu hätte aufgerollt werden müssen. Dafür fand sich im Ausschuss keine Mehrheit.

Die SPD dankte der Hamminkeln­er Verwaltung indes für ihre Arbeit, hätte ansonsten nur Dachbegrün­ung besser gefunden. Die gibt es allerdings nicht. Komplett gegen einen Neubau war die in Dingden beheimatet­e USD, sie trug den Baubeschlu­ss aber dennoch mit.

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FOTO: THOMAS HESSE Die Halle auf dem Friedhof in Hamminklen wird modernisie­rt. Die Stadt investiert eine Million Euro.

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