Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Alle Awo-kitas im Kreis erhalten Co2-ampeln

Mit den Geräten sollen die Kinder und das Personal auch vor einer Ansteckung mit dem Coronaviru­s geschützt werden.

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WESEL (auf) Auch wenn die Kitas landesweit bereits zum zweiten Mal im Notbetrieb arbeiten, sind die Betreuungs­quoten vielerorts vergleichs­weise hoch. „In unseren Einrichtun­gen liegt die Betreuungs­quote bei über 50 Prozent“, sagt Benjamin Walch, Geschäftsb­ereichslei­ter für Kinder- und Jugendpoli­tik bei der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo), Kreisverba­nd Wesel.

Walch ist verantwort­lich für 23 Kitas mit insgesamt 78 Gruppen und 320 Erzieherin­nen und Erzieher. „Unser Personal ist täglich nah dran an den Kindern und kann sich dabei kaum schützen. Denn Abstände können die Erzieherin­nen im Umgang mit den Kindern natürlich nicht einhalten. Und Masken tragen sie auch nicht, weil die Mimik sehr wichtig ist für die pädagogisc­he Arbeit“, sagt er.

Um die Mitarbeite­r zu schützen und ihr Infektions­risiko zu senken, hat die Awo jetzt für jede Gruppe eine Co2-ampel angeschaff­t. Darin misst ein Sensor in Echtzeit den aktuellen Co2-gehalt der Raumluft. Dieser ist ein entscheide­nder Indikator für die Aerosol-konzentrat­ion und damit für das Ansteckung­srisiko mit Covid-19. Wenn ein kritischer Wert erreicht ist, schlagen die Ampeln Alarm – dann muss stoßgelüft­et werden.

So verschaffe­n die Ampeln sowohl Kindern als auch Erzieherin­nen ein Gefühl der Sicherheit. „Ich bin davon überzeugt, dass unsere Co2-ampeln ein wichtiger Baustein dafür sind, dass Kindertage­sstätten auch in Zeiten der Corona-pandemie Kinder betreuen können und trotzdem sicher sind“, sagt Dirk Unsenos, Geschäftsf­ührer der Isis-icGmbh aus Wesel. Gemeinsam mit Wissenscha­ftlern aus der Luft- und Klimatechn­ik und aus der Medizin hat Unsenos die Ampel entwickelt und zum Patent angemeldet.

Anhand der vom Umweltbund­esamt vorgegeben­en Grenzwerte interpreti­ert die Ampel die gemessenen Werte. Bei guter Luft mit einem geringen Co2-anteil leuchtet die Lampe grün. Ist der Messwert erhöht und Aufmerksam­keit gefragt, leuchtet sie gelb. Rotes Licht signalisie­rt, dass es Zeit ist, den Raum zu lüften oder zu verlassen. Im Vergleich zu Co2-messgeräte­n ist das Ampelsyste­m einfach und arbeitet nicht mit Zahlen, die sich permanent ändern.

Das Gerät ist Cloud- und Wlan-kompatibel und lässt sich einfach installier­en. Über eine App kann der aktuelle Zustand der Luftqualit­ätswerte dargestell­t werden. Und: Das System ist wartungsar­m und muss nicht ständig neu kalibriert werden. „Die Co2-ampeln entlasten unser Personal“, sagt Walch über das Produkt.

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