Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Schüsse in Möllen: Ermittelt wird „in alle Richtungen“
MÖLLEN (szf) Nach den nächtlichen Schüssen in Möllen halten sich die Behörden bedeckt über ihre Ermittlungsbemühungen und den möglichen Fortschritt oder Stillstand dabei. Klar ist allerdings, dass es nicht allein beim Vorwurf der „Sachbeschädigung“bleiben wird, wie die Polizei zunächst mitteilte. „Sobald eine Schusswaffe genutzt wird, geht es immer auch ums Waffengesetz“, sagt Isabel Booz, Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft in Duisburg.
Zu sämtlichen konkreten Schritten allerdings – ob etwa noch Zeugen befragt werden oder wurden, ob und wie Nachforschungen darüber angestellt werden, was für eine Waffe zum Einsatz kam, oder ob es irgendwelche Hinweise auf mögliche Motive der Täter gibt – schweigt die Staatsanwaltschaft. „Wir können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen, außer, dass wir in alle Richtungen ermitteln“, so Booz.
Zwar stellt sie fest, dass man ein politisches, womöglich fremdenfeindliches Motiv derzeit nicht ausschließe – allerdings mit dem Zusatz, dass man während laufender Ermittlungen „in alle Richtungen“ja eigentlich generell überhaupt nichts ausschließen könne. „Ob sich da noch mal etwas ergibt, das muss sich noch zeigen“, sagt sie. Ob der Verdacht aufkomme, dass Taten fremdenfeindlichen Hintergrund haben könnten, „das ist immer eine Einzelfallentscheidung“, für die sich keine allgemeinen Kriterien benennen ließen.
In der Nacht von Montag auf Dienstag, 26. Januar, hatten Unbekannte mehrere Schüsse auf einen Döner-imbiss an der Königsberger Straße mitten in Möllen abgegeben. Zeugen hatten das laute Knallen gehört und die Polizei alarmiert. Ein Auto soll mit quietschenden Reifen vom Tatort weggefahren sein, in der Nähe wurden Patronenhülsen gefunden.