Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Bewohner der Fliehburg profitiern vom Lockdown
DINSLAKEN (aha) Der harte Lockdown mit den damit verbundenen Schulschließungen hat die Corona-situation in der Fliehburg entspannt.
Das berichtet Caritasdirektor Michael van Meerbeck auf Nachfrage. Die Caritas betreut die Fliehburg im Auftrag der Stadt. Derzeit besteht nur bei einem Bewohner der Flüchtlingsunterkunft der Verdacht auf eine Infektion.
In der Dinslakener Flüchtlingsunterkunft leben derzeit 415 Menschen, darunter auch viele Kinder, die unterschiedliche Schulen besuchen und nach Schulschluss draußen miteinander spielen, so van Meerbeck. Das habe in der Vergangenheit zu Infektionen geführt. Um das Infektionsgeschehen auszubremsen, werden positiv getestete Bewohner übergangsweise im Hardtfeld untergebracht. Dort stünden 13 Wohnungen zur Verfügung, die bislang auch ausgereicht hätten. Derzeit wohne dort ein Bewohner, der eine andere Einrichtung zwei Kreise weiter besucht habe, in der sich im Nachhinein jemand als infiziert herausgestellt habe, so Michael van Meerbeck. Das Testergebnis stehe noch aus.
Die Caritas hat zu Beginn der Pandemie ein Betretungsverbot für die Fliehburg angeordnet. Das sei in Abstimmung mit der Stadt geschehen. So soll vermieden werden, dass Besucher das Coronavirus einschleppen. Die Bewohner dürfen die Fliehburg selbstverständlich verlassen, so Michael van Meerbeck: „Das ist ja kein Gefängnis.“
Ebenfalls wurde zu Beginn der Pandemie in Kooperation mit dem Kreis-gesundheitsamt ein Hygienekonzept erarbeitet. Die Geflüchteten sind mit möglichst großem Anstand untergebracht.
Familien haben meist mehrere Zimmer und ein Bad, das sie allein benutzen, Alleinstehende sind in Einzelzimmern untergebracht – das ist möglich, weil die Kapazitäten in der Fliehburg eigentlich deutlich höher sind.
Wenn ein Verdacht auf eine Corona-infektion auftritt, schickt der Kreis ein Team, das alle Bewohner der jeweiligen Baracke testet. Für Notfälle hat die Stadt der Caritas eigene Tests zur Verfügung gestellt. Nun hofft Michael van Meerbeck, dass die Unterkunft von den hochansteckenden Virusmutationen verschont bleibt.