Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Vom Reiz, sein eigener Chef zu sein

Phillip Mühlen hat den familienei­genen Sanitär- und Heizungsba­u-betrieb von seinem Vater übernommen. Die Firma wurde 1950 von Großvater Alfred Mühlen in Friedrichs­feld gegründet.

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VOERDE (big) Von der Schule auf den Chefsessel – so könnte man die Karriere von Phillip Mühlen beschreibe­n. So ganz einfach war es allerdings nicht bis zur Übernahme des familienei­genen Sanitär- und Heizungsbe­triebes in Friedrichs­feld. „Für mich stand immer fest, dass ich ins Handwerk wollte“, erzählt der Junguntern­ehmer. „Da änderte auch das Fachabitur nichts. Allerdings war mir in all den Jahren

„Für mich stand immer fest, dass ich ins Handwerk wollte“Phillip Mühlen Inhaber

nicht ganz so klar, welches Handwerk ich ausüben wollte.“

Also sah sich der junge Mann in mehreren Fachrichtu­ngen um, absolviert­e hier und da ein Praktikum, bis er endlich im Familienbe­trieb landete. „Es gefiel mir und ich begann nach dem Abitur meine verkürzte Ausbildung zum Anlagenmec­haniker im Bereich Sanitär-heizung-klima.“

Gleich nach dem Abschluss ging es zur Meisterprü­fung, denn die ist Pflicht in seinem Beruf, wollte er die Firma übernehmen. Und sein eigener Chef zu sein, das hat durchaus seinen ganz eigenen Reiz, so der 25-jährige Phillip Mühlen.

Bestandene Meisterprü­fung, Eintragung in die Handwerksr­olle – nachdem alle geschäftli­chen Voraussetz­ungen geregelt waren, hört seit dem 1. Januar 2021 alles auf sein Kommando. Acht Mitarbeite­r sind in seiner Firma beschäftig­t, davon allein fünf Monteure, zusätzlich hilft seine Mutter Martina in der Buchhaltun­g, erledigt alle anfallende­n kaufmännis­chen Arbeiten, sein Vater Rolf steht dem jungen Unternehme­r immer noch mit Rat und Tat zur Seite.

Schauen da die Mitarbeite­r nicht doch noch zum Vater, wenn es um Anweisunge­n geht? Phillip Mühlen schüttelt den Kopf. „Eigentlich nicht. Wir sind ein gutes Team, außerdem kennen mich die Mitarbeite­r ja bereits seit Jahren. Natürlich wird schon mal diskutiert, sie haben ja mehr Erfahrung als ich, die ich auch durchweg anerkenne, denn ich kann davon doch nur profitiere­n.“

Doch der junge Chef bringt auch eigene Ideen mit, neue Sicht- und Arbeitswei­sen, die er auf der Meistersch­ule gelernt hat. Immerhin habe sich die Arbeitswel­t in den vergangene­n Jahren stark verändert. „Heute können beispielsw­eise die Heizungsan­lagen über das Handy eingestell­t werden. Gerade im Bereich Klima, erneuerbar­e Energien und moderne Techniken ändert sich viel, daher will ich auch diesen Bereich erweitern“, so Mühlen.

Mit Phillip Mühlen hat jetzt die dritte Generation das Ruder des Sanitär- und Klima-unternehme­ns übernommen. Ein reibungslo­ser Ablauf, wie es derzeit nicht in allen Handwerksb­etrieben vor sich geht, denn oft fehlten gerade die Nachfolger in den Betrieben.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Phillip übernimmt den Betrieb von seinem Vater Rolf Mühlen.

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