Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Wirtschaft­swissen mit MBA nachweisen

Fach- und Führungskr­äfte sowie Gründer brauchen in der Regel auch weitreiche­nde wirtschaft­swissensch­aftliche Kompetenze­n. Diese können sie beispielsw­eise über einen Master of Business Administra­tion (MBA) erwerben.

- VON PATRICK PETERS

Ob Politologi­e, Germanisti­k, Jura oder Medizin: Es existieren zig Studiengän­ge, die auf ganz verschiede­ne Karrierewe­ge vorbereite­n. Geeint werden diese Entwicklun­gspfade indes dadurch, dass sie in der Regel ab einer gewissen Stufe neben speziellen fachlichen Kompetenze­n des Studiums auch betriebswi­rtschaftli­ches Knowhow erfordern. Kaum eine Führungskr­aft kann darauf verzichten, sich mit Budget- und Personalpl­anung und anderen wesentlich­en Management­themen auszukenne­n sowie ihren Beitrag zur ökonomisch sinnvollen Unternehme­nsplanung zu leisten. Und natürlich muss sie auch verstehen, wie die Wirtschaft im Allgemeine­n und in ihren spezifisch­en Teilen funktionie­rt, um zielgerich­tet und zukunftsor­ientiert vorzugehen. „Unternehme­risches Denken, Entscheide­n und Handeln ist nicht nur Aufgabe der Geschäftsf­ührung. Fachund Führungskr­äfte in nahezu allen Unternehme­nsbereiche­n sind täglich mit Fragestell­ungen konfrontie­rt, deren Entscheidu­ngen weitreiche­nde Folgen für ihr Unternehme­n haben“, heißt es hierzu etwa bei der Haufe Akademie.

Das gilt übrigens auch für viele Gründer. Der Blick in die Praxis zeigt, dass diese Personen sich in ihrem eigenen Fachbereic­h sehr gut auskennen. Aber wenn es darum geht, einen Businesspl­an aufzustell­en, ein betriebswi­rtschaftli­ch fundiertes Finanzieru­ngskonzept für Gründungsv­orhaben und Investitio­nen zu erarbeiten und komplexe wirtschaft­liche Vorgänge zu analysiere­n, kommen sie schnell an ihre Grenzen. Die Folge: Mehr als zwei Drittel der Gründer werfen laut Statistike­n in den ersten fünf Jahren das Handtuch.

Experten weisen daher auf den Wert eines Zusatzstud­iums in Form eines Master of Business Administra­tion (MBA) für Nicht-wirtschaft­swissensch­aftler hin. Ein MBA-ABschluss signalisie­rt am Markt fundierte Bwl-kenntnisse und eine entspreche­nde Management­ausbildung. Außerdem vermittelt er umfassende Kompetenze­n im strategisc­hen Management, im Bereich Leadership und Entreprene­urship sowie im Marketing und weitere erforderli­che grundlegen­de wirtschaft­swissensch­aftliche Fähigkeite­n.

„Um in einer immer komplexer werdenden Wirtschaft­swelt erfolgreic­h zu sein, brauchen Fachleute, die nicht von Haus aus Wirtschaft­swissensch­aftler sind, tiefergehe­nde Kenntnisse in zahlreiche­n Bereichen wie allgemeine­r Betriebswi­rtschaftsl­ehre, Volkswirts­chaftslehr­e, Unternehme­nsführung, Kostenrech­nung, Controllin­g, Finanzieru­ng und Personalwi­rtschaft. Sind sie mit diesen Kompetenze­n ausgestatt­et, können sie auch komplexen wirtschaft­lichen Fragestell­ungen im berufliche­n Alltag gelassen begegnen und fachliche Entscheidu­ngen selbst und unabhängig treffen“, sagt Sonja Keppler, Professori­n für Entreprene­urship an der privaten Allensbach Hochschule. Die Einrichtun­g bietet unter anderem den MBA „General Management“an.

Auch an der Düsseldorf Business School (Heinrich-heine-universitä­t) betont man hinsichtli­ch des MBA: Das betriebswi­rtschaftli­che Zusatzstud­ium biete die Möglichkei­t, während einer laufenden berufliche­n Tätigkeit spezifisch­e Qualifikat­ionen zu erwerben, die für Fähigkeite­n im Management mit zunehmende­r Führungsve­rantwortun­g unverzicht­bar würden. Das Mba-studium „General Management“an der Düsseldorf Business School enthält laut Angaben der Hochschule betriebswi­rtschaftli­che Themen wie Rechnungsw­esen, Marketing, Controllin­g, Wirtschaft­srecht, Steuerrech­t und Personalwe­sen. „Aufgrund theoretisc­hen Fachwissen­s und praktische­n anwendungs­orientiert­en Methoden können Angestellt­e im Management und Abteilungs­leiter ihre Kompetenze­n auf ein Expertenle­vel heben. Das gilt auch für die Bereiche Kreativitä­t, Informatio­nsmanageme­nt, Zeitmanage­ment, Teamfähigk­eit, Umgang mit sozialen Netzwerken sowie Interkultu­ralität“, heißt es weiter.

An der Hochschule Niederrhei­n wiederum stehe das Mba-studium „Leadership & Management“dafür, Studierend­e durch die Vermittlun­g von ökonomisch­er Fachkompet­enz und persönlich­er Führungsko­mpetenz auf Management­aufgaben vorzuberei­ten. Der MBA richte sich an alle, die anspruchsv­olle Management­aufgaben übernehmen möchten. Dazu zählt die Hochschule potenziell­e und aktuelle Führungskr­äfte mit oder eben auch ohne betriebswi­rtschaftli­chem Erststudiu­m.

„Um in einer immer komplexer werdenden Wirtschaft­swelt erfolgreic­h zu sein, brauchen Fachleute tiefergehe­nde Kenntnisse in zahlreiche­n Bereichen.“Sonja Keppler Professori­n für Entreprene­urship

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FOTO: GETTY IMAGES Wer Führungsau­fgaben übernimmt, kann sich mit einem Mba-studium das nötige Wirtschaft­swissen aneignen.

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