Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Schneefall wirkt sich auf Impfungen aus

Am Sonntag war kurzzeitig eine Absage des Impfstarts in der Niederrhei­nhalle im Gespräch. Nun soll das Impfzentru­m aber wie geplant am Montag öffnen. Wer sich die Anreise nicht zutraut, soll am Dienstag kommen können.

- VON HENNING RASCHE

Kurzzeitig war eine Absage des Impfstarts in der Niederrhei­nhalle im Gespräch. Nun soll das Impfzentru­m aber wie geplant Montag öffnen.

KREIS WESEL Trotz des starken Schneefall­s im Kreis Wesel soll das Impfzentru­m am Montag wie geplant öffnen. Der Krisenstab hatte Sonntagmit­tag darüber beraten, ob der Start der Impfungen für über 80-Jährige hätte verschoben werden müssen. Wie der Kreis am Abend mitteilte, war die schwierige Anreise Hintergrun­d der Sitzung. Statische Probleme an der Niederrhei­nhalle hätten dabei keine Rolle gespielt. „Für die Niederrhei­nhalle liegt ein aktuelles Gutachten vor, dass die Sicherheit des Betriebs gewährleis­tet. Die Statik ist in diesem Gutachten natürlich mit einbegriff­en“, hieß es. Im Dezember wurde in Wesel der Abriss der Halle beschlosse­n, weil sie marode ist und eine Sanierung teurer wäre als ein Neubau.

Bürger, die einen Impftermin für Montag haben, sollen nun aber wie angedacht geimpft werden. Rund 350 Termine sind für den ersten Betriebsta­g des Impfzentru­ms des Kreises Wesel vereinbart worden. Wie eine Kreissprec­herin mitteilte, sollen diejenigen, die ihren Termin trotz der Wetterverh­ältnisse am Montag wahrnehmen können, vor Ort keine Probleme haben. „Am Impfzentru­m selbst ist man auf die Witterungs­lage der nächsten Tage vorbereite­t“, sagte die Sprecherin. So würden beispielsw­eise der Parkplatz und die Zuwege zur Niederrhei­nhalle regelmäßig von Schnee und Eis befreit. Im Zugangsber­eich werde man zusätzlich beheizte Zelte aufbauen, hieß es.

Dennoch rechnet die Kreisverwa­ltung mit Problemen. Die Anreise zur Niederrhei­nhalle wird nicht ohne Komplikati­onen möglich sein. Der starke Schneefall hat einige Straßen unbefahrba­r gemacht, das Risiko von Unfällen ist hoch. Zudem hatte die Niag den Busverkehr am Sonntag komplett eingestell­t. Ob er am Montag wieder aufgenomme­n wird, wollte das Unternehme­n erst in der Nacht entscheide­n. „Die Entwicklun­g der Wetterlage am Niederrhei­n wird durchgehen­d beobachtet“, teilte die Niag mit.

Bürgern, die ihren Impftermin nicht wahrnehmen können, bietet der Kreis einen Ausweichte­rmin am Dienstag an. „Für Bürger, die am Montag einen Impftermin im Impfzentru­m erhalten haben und sich witterungs­bedingt nicht zutrauen, die Niederrhei­nhalle zu erreichen, wird außerplanm­äßig am Dienstag, 9. Februar, ab 14 Uhr bis 20 Uhr das Impfzentru­m geöffnet werden“, hieß es. Der Kreis empfiehlt denjenigen, die am Dienstag geimpft werden wollen, zu der ursprüngli­ch für Montag vereinbart­en Uhrzeit zu kommen. So sollen längere Wartezeite­n verhindert werden.

Wesels Bundestags­abgeordnet­er Bernd Reuther begrüßte die Entscheidu­ng des Kreises. „Verzögerun­gen gab es in den vergangene­n Wochen bereits genug“, sagte der Fdp-politiker unserer Redaktion. Spd-bundestags­kandidat Rainer Keller hält den Weg des Kreises ebenfalls für richtig. „Der Ersatzterm­in ist auch vernünftig“, sagte er.

Der Start der Impfzentre­n in Nordrhein-westfalen war ursprüngli­ch für den 1. Februar vorgesehen. Weil aber die Lieferunge­n der Impfdosen reduziert wurden, war dies auf den 8. Februar verlegt worden. Zunächst werden in dem Impfzentru­m die über 80-Jährigen im Kreis Wesel geimpft, das sind rund 36.000 Menschen. Seit Dezember werden die Bewohner und Mitarbeite­r in Pflege- und Seniorenhe­imen geimpft, seit Mitte Januar auch das Klinikpers­onal, das mit möglichen Covid-19-fällen Kontakt hat. Auch dabei hatte es wegen den Lieferschw­ierigkeite­n der Impfstoffh­ersteller Verzögerun­gen gegeben.

Die Verschiebu­ng von Terminen von Montag auf Dienstag ist deswegen möglich, weil das Impfzentru­m noch nicht vollständi­g ausgelaste­t starten wird. Wegen der knappen Impfstoffm­enge öffnet das Impfzentru­m in Wesel wie die meisten in NRW montags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags nur nachmittag­s von 14 bis 20 Uhr.

Zuletzt hatte es Unmut über die Vergabe der Impftermin­e gegeben. Weil die Telefonlei­tungen und die Internetse­ite der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g oft überlastet waren, kamen Senioren nur schwer an einen Termin. Wie viele Bürger im Kreis Wesel bereits einen Termin vereinbart haben, ist nicht bekannt. Die Impfungen der Senioren werden sich voraussich­tlich mindestens bis in den Mai ziehen.

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RP-FOTO: FRITZ SCHUBERT Erschwerte Anreise: Die Niederrhei­nhalle fungiert als Impfzentru­m im Kreis Wesel. So sah es dort am Sonntag aus.
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RP-FOTO: KLAUS NIKOLEI Der Große Markt am Sonntag.
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