Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Am Tenderingssee wird gebaut
In unmittelbarer Nähe des Parkplatzes am großen Baggersee ist am Ufergelände eine Baustelle eingerichtet worden. Der TV Bruckhausen baut dort eine neue Einstiegsstelle für die Taucher. Ende April soll sie fertig sein.
In der Nähe des Parkplatzes am großen Baggersee ist eine Baustelle eingerichtet worden. Dort entsteht ein neuer Tauchereinstieg.
HÜNXE-BRUCKHAUSEN
So mancher Spaziergänger, der den Wanderweg am Ufer des Tenderingssees entlang geht, fragt sich, wofür die Treppe ist, die in Höhe des öffentlichen Parkplatzes hinunter ins Wasser führt. Sie ist vor langer Zeit für die Taucher angelegt worden und mittlerweile in die Jahre gekommen. Dort ist nun eine Baustelle eingerichtet worden, Teile des Ufergeländes sind durch einen Drahtgitterzaun gesperrt, denn dort wird ein neuer Zugang für die Taucher gebaut.
„Die Idee eines neuen Tauchereinstiegs beschäftigte den TVB schon seit mehreren Jahren“, berichtet Thomas Marohn, 2. Vorsitzender und Technischer Leiter des Turnvereins Bruckhausen ( TVB), der das Gewässer und die Uferflächen gemeinsam mit dem Rheinischen Fischereiverband nutzt. Der Sportverein betreibt dort das Strandbad, die Surfstation, hat ein Areal für das Modellbootfahren, zudem nutzt die Tvb-tauchabteilung das Gewässer.
Was zunächst als eine kleine Sanierung angedacht war, hat sich im Zuge der Planungen, entsprechend den eigenen Ansprüchen des Vereins und unter Berücksichtigung des geltenden Bau- und Umweltrechtes zu einem Großprojekt für den Sportverein entwickelt. Der Regionalverband Ruhr (RVR) als Besitzer des Sees musst grünes Licht für das Projekt geben, die Untere Wasserbehörde sowie die Untere Landschaftsschutzbehörde des Kreises Wesel waren zu beteiligen. Als die Vorplanung stand, wurden die Unterlagen mit dem entsprechenden Bauantrag im Jahr 2019 beim Kreis Wesel eingereicht. „Durch unterschiedliche Zusatzanforderungen verzögerte sich die Genehmigung, bis sie schließlich am 15. Oktober 2020 erteilt wurde“, berichtet Thomas Marohn. Danach konnte der Verein an die Umsetzung seines Vorhabens gehen.
Der neue Tauchereinstieg wird aus einer Treppenanlage aus Beton sowie einer schwimmenden Stahlkonstruktion bestehen, die als Steg etwa 15 Meter ins Wasser reicht. Am Ende dieses Stegs befindet sich dann eine Ein- und Ausstiegsplattform für die Taucher. Diese Konstruktion soll im Frühjahr fertig werden.
Vorgesehen ist zudem, den Einstiegsbereich mit einer Zaunanlage zu versehen und so zu schützen, um dadurch Beschädigungen und Zerstörungen möglichst zu verhindern, und um außerdem eine missbräuchliche Nutzung auszuschließen. „Der Zugang wird über eine Legitimierung für Tvb-tauch
mitglieder möglich sein“, wie Thomas Marohn ausführt. Künftig sollen nur Vereinsmitglieder den neuen Zugang nutzen können. Um dies zu gewährleisten, wird die Anlage mit einem Schlüsselsystem ausgestattet. Gegen Kaution erhalten Tvb-mitglieder einen entsprechenden Schlüssel. Vorgesehen ist, auch den zweiten Zugang ins Wasser, der sich am Surfstrand befindet, mit dem gleichen Schlüsselsystem auszustatten.
Die künftige Einstiegsanlage für die Taucher wird nach den Worten des stellvertretenden TVB-VORsitzenden hohe Umweltschutzauflagen erfüllen, da künftig keinerlei Berührung mit dem natürlichen Untergrund nötig ist und somit die Kleinstlebewesen geschützt sind und die natürliche Entwicklung des Gewässers gewährleistet ist. Dies alles hat dazu geführt, dass das Vorhaben durch das Programm „Moderne Sportstätten“des Landes Nordrhein-westfalen gefördert wird.
Gegenwärtig werden die Fundamente für die Verankerung beziehungsweise das Fundament für die Widerlager gegossen. Die weiteren Planungen sehen vor, dass etwa ab Mitte März die Fundamente gesetzt und dann die Stahlkonstruktion eingebaut wird. Die restlichen Arbeiten sollen bis Ende April ausgeführt sein. Der alte Tauchereinstieg, der zur Zeit aus der maroden Treppe besteht, wird nach dem Einbau des Stahlsteges zurückgebaut und durch eine neue Betontreppenanlage ersetzt, wie Thoma Marohn weiter berichtet.
Die Kosten für das Gesamtprojekt machen einen mittleren fünfstelligen Betrag aus, so Marohn. Die zu erwartende Förderung wird bei etwa 50 Prozent liegen.