Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Bwd-damen leisten sich Ausrutscher
Der Volleyball-zweitligist ruft gegen den Tabellenzweiten DSHS Köln sein Potenzial nicht ab und kassiert ein 0:3. Coach Marinus Wouterse kann sich vorstellen, bei BW Dingden zu bleiben. Abschließende Gespräche stünden aber noch aus.
Der Volleyball-zweitligist BW Dingden ruft nicht sein Potenzial ab. Die Mannschaft kassiert ein 0:3 gegen das Team der DSHS Köln.
HAMMINKELNBEIM Einschlagen hatte Marinus Wouterse noch ein gutes Gefühl. Das könne durchaus etwas werden, glaubte der Trainer des Volleyball-zweitligisten BW Dingden, während er die Aufwärmübungen beider Teams beobachtete. Doch knapp anderthalb Stunden später saßen seine Spielerinnen ziemlich geknickt vor der Auswechselbank, und Wouterse versuchte, das Team mit einer recht humorigen Ansprache wieder aufzuheitern. Der Coach schaffte es tatsächlich, die eine oder andere enttäuschte Bwd-spielerin wieder zum Lächeln zu bringen. Seine Botschaft war eindeutig. Die erste 0:3 (23:25, 18:25, 19:25)-Niederlage der Saison im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten DSHS Snowtrex Köln war schlichtweg ein Ausrutscher, und zwar einer, den sich die Blau-weißen nach dem bisher so hervorragenden Saisonverlauf einfach auch mal erlauben dürfen.
„Wir lieben Volleyball. Am Montag stehen wir hier alle wieder in der Halle und trainieren mit viel Spaß“, sagte Marinus Wouterse. Der Coach hatte seiner Mannschaft gleich nach dem Spiel einen trainingsfreien Wochenstart angeboten, doch davon wollten seine Schützlinge nicht viel wissen, auch wenn das kommende Wochenende ein spielfreies ist.
Der Fokus ist damit bereits jetzt auf die beiden Begegnungen am 20. Februar zu Hause gegen den BBSC Berlin und am 21. Februar in Vechta beim VFL Oythe gerichtet. Dann will sich BW Dingden wieder deutlich besser präsentieren als gegen Köln. Der schwächere Auftritt im Verfolgerduell könne durchaus eine mentale Ursache gehabt haben, vermutete Wouterse. „Es ist schon so, dass die Spielerinnen selbst sehr viel von sich erwarten. Im Umfeld gibt es mittlerweile diese Ansprüche ebenfalls, das kann auch belasten“, sagte er.
Hinzu kam der Ausfall von Sophie Emming, die sich das Sesambein unter dem großen Zeh gebrochen hat. Die Libera wird den Dingdenerinnen im günstigsten Fall vier Wochen fehlen. Wenn es schlecht läuft, könnte die Saison für sie aber auch schon beendet sein. „Ich habe schon zuletzt immer wieder gemerkt, dass da etwas nicht stimmt, beim Sport zu Hause ist der Knochen dann wohl richtig gebrochen. Ich hoffe natürlich, dass es jetzt nur vier Wochen Pause werden“, sagte Emming am Rande der Partie.
Gegen Köln war Julia Neuhäuser auf der Position damit auf sich alleine gestellt. Auch sie fand – wie eigentlich kaum eine Spielerin auf Bwd-seite – zur Normalform. Schon im ersten, noch lange ganz offenen Satz, wurden die Missstände im Dingdener Spiel immer wieder deutlich. Die Gäste aus der Domstadt agierten keineswegs überragend, waren durchweg aber einfach das deutlich cleverere und stabilere Team.
Die Dingdenerinnen hatten zuletzt häufig unter Beweis gestellt, dass sie die Spitzenteams im Unterhaus ärgern können. Doch dazu muss im Bwd-spiel einfach ganz viel passen. Am Samstag war das absolut nicht der Fall. Nur in ganz wenigen Phasen deutete der Gastgeber sein Potenzial an.
Vorhanden bleibt dieses aber unbestritten, und so würde auch Wouterse gerne über die aktuelle Spielzeit hinaus Trainer des Teams bleiben. Abschließende Gespräche mit dem Verein hat es aber noch nicht gegeben. „Wenn ich bleiben soll, dann bleibe ich gerne. Aber da
muss man erstmal die Spielerinnen fragen. Die sind nämlich viel wichtiger für den Verein als ich“, sagte der Niederländer. Die Art und Weise, wie Wouterse seine Mannschaft nach der Niederlage gegen Köln wieder aufzurichten vermochte, darf zumindest als Indiz für ein intaktes Verhältnis gelten.
BW Dingden Kruse, Eva Schmitz, Kuipers, Kappmeyer, Baumeister, Hegering, Maike Schmitz, Neuhäuser, Priebs, Harbring, Vehns, Klein-hitpaß.