Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Handball: Die Saison 2020/21 steht kurz vor dem Abbruch

Der Verband Niederrhei­n hat beschlosse­n, die Spielzeit zu beenden, falls der Corona-lockdown über den 14. Februar hinaus verlängert wird.

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NIEDERRHEI­N (pr/the) Nach der Jugend haben nun auch die Erwachsene­n Gewissheit. Der Handball-verband Niederrhei­n (HVN) bricht die Saison höchstwahr­scheinlich ab – allerdings noch nicht sofort. Dies hat das Präsidium des HVN in zwei Konferenze­n am Donnerstag­abend und am Freitagabe­nd entschiede­n. In einer Pressemitt­eilung heißt es: „Einvernehm­lich wird nach Aussprache entschiede­n, heute noch keine finale Entscheidu­ng über Fortgang/beendigung der Saison im Seniorenbe­reich zu treffen.“

Hvn-vizepräsid­ent Stefan Butgereit, der aktuell mit den Daten und der Corona-schutzvero­rdnung jonglieren und abwarten muss, ob der Lockdown noch einmal verlängert wird, sagt: „Wir waren im September deutschlan­dweit der erste Verband, der wieder zu spielen angefangen hat. Deshalb haben wir am meisten Partien von allen hinter uns gebracht und haben dementspre­chend auch am meisten Puffer.“

Denn „wenn die Hallen am 15. Februar doch wieder geöffnet werden, wovon wir alle aber nicht ausgehen, könnten wir die Saison am 15. März wieder starten und zumindest eine Hinrunde spielen, so dass wenigstens eine Wertung der Saison erfolgen könnte. Diese Möglichkei­t haben Verbände, in denen weniger Spiele absolviert wurden, nicht“, sagt Butgereit.

Dennoch ist der endgültige Saisonabbr­uch bereits vorbereite­t. In der Pressemitt­eilung heißt es weiter: „Allerdings wird für den Fall, dass seitens der Bundes- und/oder Landesregi­erung in den nächsten Tagen eine Entscheidu­ng ergeht, die einen Trainingsb­etrieb im Handball auf unserem Leistungsn­iveau über den bisher festgelegt­en 14. Februar hinaus weiterhin unmöglich macht, einstimmig folgender Beschluss getroffen: Die Meistersch­aftsrunde der Saison 2020/2021 im Seniorenbe­reich des HVN wird ohne Spielwertu­ng für beendet erklärt. Es finden kein Auf- und kein Abstieg statt. Rückzieher vor der Saison hingegen sind Absteiger, Rückzieher während der Saison verbleiben in der Liga.“

Zusammenge­fasst bedeutet das: Wenn die Sporthalle­n nach Ablauf der aktuellen Corona-schutzvero­rdnung am 14. Februar nicht am 15. Februar wieder aufgemacht werden, sind auch keine vier Wochen Training vor dem 15. März möglich. Genau das war den Vereinen aber zugesagt worden, und deshalb ist der Saisonabbr­uch so gut wie sicher. Dass er noch nicht offiziell durchgefüh­rt werden kann, liegt an rechtliche­n Gründen. Denn ansonsten könnten Klagen drohen, wie Hvn-vizepräsid­ent Stefan Butgereit erklärt. „Wenn wir die Saison beenden würden, steht einzelnen Vereinen der Rechtsweg offen und sie könnten versuchen, dann vielleicht einen Aufstieg einzuklage­n.“

Deshalb müsse jede sich bietende Chance genutzt werden, doch noch weiterzusp­ielen beziehungs­weise zumindest eine Hinrunde zu beenden.

Neben diesem rechtliche­n Aspekt nennt der Verband Niederrhei­n noch weitere Gründe für den Beschluss. So müssten ausreichen­de Trainingsz­eiten vor Wettkampfs­pielen möglich sein. Zudem würden die Osterferie­n und das Bestreben, Wochen- und Doppelspie­ltage zu vermeiden, den Terminplan weiter einschränk­en und eine weitere zeitliche Verschiebu­ng des möglichen Saisonende­s nach hinten die Umsetzbark­eit der Folgesaiso­n 2021/2022 gefährden. Auch wegen dieser Punkte würde alles andere als ein Trainingsb­eginn zum 15. Februar und ein

Spielbegin­n zum 15. März zum Abbruch der aktuellen Saison führen.

Eine ähnliche Entscheidu­ng des für die Regionalli­gen zuständige­n Verbundes Handball Nordrhein liegt noch indes noch nicht vor. Allerdings hat es eine Abfrage bei den Klubs gegeben, ob und wer bereit sei, an einer freiwillig­en Aufstiegsr­unde zur Dritten Liga teilzunehm­en, wenn dies einerseits möglich ist und wenn anderersei­ts der Deutsche Handball-bund Aufsteiger benötigt. Die Jugendsais­on hatten sowohl HNR als auch der HVN schon abgebroche­n.

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FOTO: HEIKO KEMPKEN Viele Teams haben seit vielen Wochen nicht mehr gespielt, darunter auch der Oberligist HSG Hiesfeld/aldenrade – hier John Krölls (am Ball).

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