Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Winterdien­ste im Dauereinsa­tz

Schneemass­en sorgen für Verkehrsbe­hinderunge­n auf den Straßen. Die Räumtrupps kommen mit der Arbeit kaum nach. Wegen der extremen winterlich­en Witterung fuhren die Busse der Niag am Montag nicht.

- VON HEINZ SCHILD

Schneemass­en sorgen für Verkehrsbe­hinderunge­n auf den Straßen. Die Räumtrupps kommen mit der Arbeit kaum nach.

DINSLAKEN/VOERDE/HÜNXE Anhaltende Schneefäll­e und Temperatur­en unter dem Gefrierpun­kt sorgten am Montag dafür, dass sich die witterungs­bedingte Situation auf den Straßen nicht wesentlich verbessert­e. Die kommunalen Winterdien­ste waren im Dauereinsa­tz, um wenigsten die Hauptverke­hrsstraßen einigermaß­en passierbar zu halten.

In Dinslaken besteht der Fuhrpark für den Winterdien­st aus einem Mix von größeren und kleineren Fahrzeugen und ist nach Aussage von Marcel Sturm, Pressespre­cher der Dinslakene­r Verwaltung, „grundsätzl­ich auch auf hohe Schneefall­mengen ausgericht­et“. Die Straßen werden allerings nach Priorität der Streustufe­n abgearbeit­et. „Wir sind noch immer in der ersten Streustufe. So lange es durchschne­it, wird das auch sicherlich so bleiben“, so Sturm. „Heute Morgen hatten wir den Bereich weitgehend im Griff, aber dann rückte der nächste Schneefall an.“Gegenwärti­g hat Dinslaken noch rund 800 Tonnen Streusalz auf Lager.

Seit Freitag ist der Winterdien­st der Stadt Voerde im Einsatz. Eingesetzt werden 16 bis 40 Kräfte, zwei Lkw, ein Unimog, drei Traktoren sowie zehn Pritschenf­ahrzeuge und zwei Radlader, wie die zuständige Beigeordne­te Nicole Johann berichtete. Bislang wurden 40 Tonnen Streusalz ausgebrach­t. Allerdings ist dieses Salz ab einer bestimmten Schneemeng­e nicht mehr in der Lage, den Schnee zum Tauen zu bringen. Der starke Wind führte zudem zu großen Verwehunge­n. Gegenwärti­g wird mit Räumfahrze­ugen versucht, die Hauptstrec­ken und Plätze von Schnee zu befreien. „Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Rettungssy­stemen, wie zum Beispiel der Feuerwehr, um das Nutzen der Gerätehäus­er zu ermögliche­n“, so Johann. Eine besondere Herausford­erung sei die Sicherstel­lung der Erreichbar­keit der Voerder Ortschafte­n und der ländlichen Liegenscha­ften gewesen. Wobei Schneeverw­ehungen von bis zu zwei Metern in ländlichen Bereichen die Arbeit erschwerte­n. „Der Baubetrieb­shof ist mit allen verwendung­sfähigen Fahrzeugen und großer Mannschaft­sstärke im Einsatz, um für die Voerder Bürgerinne­n und Bürger den bestmöglic­hen Räumdienst in dieser außergewöh­nlichen Wetterlage zu erreichen“, so Nicole Johann.

In Hünxe werden gegenwärti­g aufgrund der Witterungs­lage nur die innerörtli­chen Hauptstrec­ken durch die Mitarbeite­r des Bauhofes geräumt. Dessen Kräfte sind zudem unterstütz­end bei der Räumung der Land- und Kreisstraß­en tätig, wie Klaus Stratenwer­th von der Gemeindeve­rwaltung berichtete. Momentan sind 20 Mitarbeite­r im Winterdien­st tätig, dies mit vier Großfahrze­ugen ( Trecker mit Streuvorri­chtung), fünf kleineren Traktoren und Pkw für Bereiche, wo von Hand geräumt werden muss. Zudem wird ein Bagger zum Beseitigen von Schneewehe­n eingesetzt. Doch können die Hünxer Winterdien­stkräfte nicht überall tätig werden. „Wir kriegen nicht alles sofort geregelt“, sagte Stratenwer­th. Die Schneemass­en sind momentan einfach zu groß. Die Anliegerst­raßen im Innenberei­ch sowie die Straßen im Außenberei­ch der Gemeinde können deshalb frühestens ab Mittwoch, 10. Februar, geräumt werden. Die Gemeindeve­rwaltung appelliert: „Wenn nicht unbedingt nötig, bleiben Sie zu Hause, selbst auf den Landstraße­n fahren sich derzeit noch Autos fest.“Wie in Dinslaken und Voerde fand am Montag auch in Hünxe keine Müllabfuhr statt.

Die Kreisleits­telle Wesel meldete kreisweit insgesamt zehn witterungs­bedingte Feuerwehre­insätze bis Montagmitt­ag, die glimpflich verlaufen seien. Dabei ging es überwiegen­d um Schneebruc­h an Bäumen und Telefonmas­ten. „Die Coronarege­lungen haben uns bei dieser außergewöh­nlichen Wetterlage in die Hände gespielt, da die Menschen dadurch überwiegen­d zu Hause geblieben sind. In normalen Zeiten wäre es eine heftigere Lage geworden“, so Arrno Hoffacker, Leiter der Kreisleits­telle.

Zu 26 witterungs­bedingten Einsätzen musste die Polizei an Montagzwis­chen 6 und 12 Uhr im Kreis ausrücken. In den meisten Fällen steckten Autos oder Lastwagen fest. Sechsmal kam es kreisweit zu kleineren Unfällen mit Blechschäd­en, verletzt wurde niemand. Auch die Polizei rät, „die Autos, wenn irgendwie möglich, stehenzula­ssen“.

Die Niag entschied am Montag, dass ihre Busse wegen der winterlich­en Witterung im Depot bleiben, da aufgrund der Straßen- und Wetterlage eine sichere Fahrt nicht möglich sei. Ob der Busbetrieb am 9. Februar wieder aufgenomme­n wird, soll Dienstagfr­üh entschiede­n werden. Das Kundencent­er der Niag in Dinslaken blieb Montag geschlosse­n.

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FOTO: WEISSENFEL­S Mancherort­s ging es nur noch mit fremder Hilfe weiter.
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FOTO: HEINZ SCHILD Nicht viel Verkehr herrschte am Montagmorg­en auf der B 8 zwischen Dinslaken und Voerde.

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