Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Anlieger verargert, weil Pflug Schnee auf Burgersteig schiebt
Beim ASG beklagen sich auch Bürger über nicht geräumte Straßen. Der städtische Betrieb ist mit 70 Mann im Dauereinsatz und arbeitet nach Priorität.
Horst Schafaff ist auf den städtischen Betrieb ASG (Abfall, Straßen, Grünflächen) aktuell gar nicht gut zu sprechen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat ein Räumfahrzeug unter anderem auch den Mühlenweg von Schnee befreit. „Dabei wurde die ganze Masse auf den Bürgersteig geworfen, die über Nacht weiter gefroren ist und die wir Anwohner dann wegmachen sollten“, sagt Schafaff. Er sei aber schon 81 und könne das auch nicht mehr so.
Zum Glück kam am Sonntag der Miniktraktor einer Weseler Firma vorbei. So bekam der Rentner Hilfe. „Ich habe den Fahrer angehalten und ihm einen Zehn-euroSchein in die Hand gedrückt, damit er meinen und die Bürgersteige meiner Nachbarn freiräumt. Das hat er dann auch gemacht.“Mittlerweile hat ein Nachbar, der ebenfalls über eine Art kleines Räumfahrzeug verfügt, dabei geholfen, die Bürgersteige frei zu räumen. Für Horst Schafaff ist es keine Frage, „dass der ASG eigentlich auch verpflichtet ist, die Bürgersteige dort freizuräumen, wo er die Straßen räumt.“Doch hat er damit Recht?
Unsere Redaktion hat nachgefragt bei Mike Seidel, dem neuen ASG-CHEF. Der berichtet davon, dass es am Montag zahlreiche Anrufe rund um das Thema Räumung gegeben habe. „Die Klassiker waren:
Gehwege, Einfahrten und Straßen noch nicht geräumt“, so Seidel. In diesem Zusammenhang macht er deutlich, dass es eine Satzung gibt, in denen Grundstückseigentümer nun mal verpflichtet sind, ihre zugehörigen Gehwege zu räumen. „Wir müssen uns auf die Hauptverkehrswege konzentrieren. Seit Samstagnacht sind wir mit allen Fahrzeugen und seit heute früh auch mit insgesamt 70 Mann im Dauereinsatz“, erklärt Seidel. Es seien sogar Kollegen zum Dienst gekommen, die eigentlich frei gehabt hätten.
Ziel aller Anstrengungen sei es, den Verkehr fließen zu lassen und den Bürgern Sicherheit auf geräumten Straßen und Fußgängerwegen in der Innenstadt zu schaffen. Nach einem erprobten System sorge der Winterdienst dafür, dass erst die Straßen der Kategorie eins und zwei – also die wichtigen Verkehrsachsen – befahrbar gehalten werden. Doch das setzt auch einsichtige Fahrer und mit Winterreifen ausgerüstete Fahrzeuge voraus. Auch an Unterführungen, in großen Kreuzungsbereichen und Zufahrten zu Krankenhäusern oder der Feuerwehr würden die Asg-leute Sicherheit und freie Zufahrt schaffen.
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