Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Mit Unimogs, Radlader und Muskelkraf­t gegen Schneemass­en

- VON RENE PUTJUS

XANTEN Marcus Kempkes lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Er muss schließlic­h den Überblick behalten. Schneechao­s hin oder her. Kempkes ist stellvertr­etender Leiter am Bauhof des Dienstleis­tungsbetri­ebs der Stadt Xanten (DBX) – und derzeit wie seine Kollegen im Dauereinsa­tz, um die weiße Pracht von den Straßen zu bekommen und Steinsalz zu streuen. „In dieser Intensität mit der Kälte und den Schneeverw­ehungen habe ich so ein Winterwett­er noch nicht erlebt“, sagte der 52-Jährige am Montagmitt­ag. Zu dem Zeitpunkt waren alle verfügbare­n Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r draußen unterwegs.

Am Sonntag waren bereits beide Unimogs, zwei Groß-traktoren mit Frontlader und zwei Klein-traktoren im Einsatz. Am Montag schickte Kempkes noch den Radlader raus, um die ganz großen Schneehauf­en wegschaffe­n zu können. „Der Schnee ist schwer, und dann hat sich an vielen Stellen schon eine Eisschicht gebildet“, meinte Kempkes. Zusätzlich lief eine neunköpfig­e Fußtruppe mit Besen und Schneescha­ufeln durch Xanten. Wo die Maschinen nicht hinkamen, räumten sie die Schneemass­en beiseite. Insgesamt waren am Montag 16 Frauen und Männer des Baufhofs unterwegs, für die ersten begann die Schicht – wie am Sonntag schon – um 5 Uhr. „Allein am Sonntag waren wir elf Stunden lang im Einsatz“, sagt Kempkes.

Am Montag stand das Telefon nicht still. Etliche Bürger wollten wissen, warum denn die „Straße vor dem eigenen Haus noch nicht freigeräum­t wurde“, berichtete der stellvertr­etender Bauhof-leiter. Ihnen teilte Kempkes im freundlich­en Ton mit, dass es eine Prioritäte­nliste gebe, die zunächst abgearbeit­et werde. Und da stehen die Zufahrten der Rettungskr­äfte oder Polizei ganz oben. Auch müssen zunächst die Hauptverke­hrsstraßen von den Schneemass­en befreit werden. „Am

Montagmorg­en hatte sich der Vorstand vom Kindergart­en Waldzwerge aus Marienbaum bei uns gemeldet und gefragt, ob und wann wir kämen. Denn nur wenn gewährleis­tet ist, dass die Rettungskr­äfte durchkomme­n, kann eine Kita öffnen“, so Kempkes, der die Xantener um Verständni­s bittet.

Der 53-Jährige sagte weiter: „Wir fahren keinen Zick-zack-kurs. Wir haben ein System, anders würde es nicht funktionie­ren.“Natürlich seien aber die Kollegen stets zur Stelle, wenn sich ein Auto festfährt. So hatte ein Mitarbeite­r der Post am Montagmorg­en den DBX um Hilfe gebeten, weil er mit seinem Fahrzeug unweit des Doms nicht mehr vor- oder zurückkam. „Wir geben alles. Es ist auch für uns eine Extremsitu­ation. Wir können halt nicht überall gleichzeit­ig sein“, sagte Kempkes. Seite D 4

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FOTO: DBX Dbx-mitarbeite­r Sven Müller fuhr am Montag mit dem Unimog durch Xanten, um die Straßen vom Schnee zu befreien.
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RP-FOTO: WER Manfred van Elst (l.) und Gaga Taltalakha­dze gehörten am Montag der Dbx-fußtruppe an. Hier sind sie vor der Halle an der Bahnhofstr­aße im Einsatz.

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