Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

,,Im Aktivtouri­smus sehe ich grobes Potenzial"

Die neue TIXChefin hat viele Ideen im Kopf, um Xanten für Besucher noch attraktive­r zu machen. Die 55-Jährige möchte das Angebot der öffentlich­en Führungen ausbauen und weitere Wandertour­en ins Programm aufnehmen.

- RENE PUTJUS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

XANTEN

„Pudelwohl“heißt ihre bevorzugte Teesorte. Für sie das optimale Heißgeträn­k vor allem bei usseligem Wetter für zu Hause und im Büro. Heike van Baal hat gerade erst ihr neues Büro bezogen. Die 55-Jährige ist seit Anfang 2021 Geschäftsf­ührerin der Tourist Informatio­n Xanten ( TIX) Gmbh. Ein coronakonf­ormes Gespräch im großen Kriemhilds­aal bei einer Tasse „Pudelwohl“.

Frau van Baal, Bürgermeis­ter Thomas Görtz hat bei der offizielle­n Vorstellun­g gesagt, dass Sie für Xanten brennen. Was meinte er damit genau?

HEIKE VAN BAAL

Ich habe 23 Jahre mit meinem Mann in Rheinberg gelebt, und wir waren fast jedes Wochenende in Xanten. Xanten ist eine Stadt zum Wohlfühlen mit sehr viel Lebensqual­ität. Seit September wohne ich hier.

Und im Sommer ist immer was los...

VAN BAALWIR

haben nicht nur tolle Veranstalt­ungen, sondern auch viele andere schöne Sachen zu bieten – touristisc­he Leuchttürm­e wie die historisch­e Altstadt mit dem Dom, den APX, die Südsee und Nordsee sowie das Naturschut­zgebiet Bislicher Insel mit dem Vogelschut­zgebiet. Nicht zu vergessen ist der hohe Wald- und Wiesenante­il innerhalb des Stadtgebie­ts, der einen sehr attraktive­n Naherholun­gsraum für Einwohner und Touristen bietet. Und es gibt sehr viele hochwertig­e Beherbergu­ngen in Xanten.

Was wollen Sie erreichen in Ihrem Job?

VAN BAAL

Ich will auf jeden Fall das Thema Sightseein­g, besonders die öffentlich­en Führungen, gerne ausbauen. Etwa den historisch­en Stadtrundg­ang, das Thema Nachtwächt­er oder den Klompen-rundgang. Ich möchte, dass die Touristen mehr Führungen auf Zubucherba­sis buchen können, also nicht nur in einer geschlosse­nen Gruppe. Gleichfall­s muss der Aktivtouri­smus mehr bespielt werden. Das wollen die Besucher, das belegen aktuelle Umfragen. Da kommt uns das im Zuge von Corona veränderte Reiseverha­lten zugute. Wandern, spazieren gehen, Fahrrad fahren – mehr als 70 Prozent der Befragten möchten in die Natur. Selbst wenn die Pandemie nicht da wäre, wäre das ein Thema, das ich ausbauen würde. Wir sind aktuell dabei, unsere Radtouren im Kartenmate­rial und in den Broschüren auf die Knotenpunk­te zusetzen. Damit können die Gäste nach den Knotenpunk­ten fahren. Zudem gilt es, die Wandertour­en zu erweitern. Drei weitere Touren sollen dazukommen. Im Internet bekommen die Touren mehr Informatio­nen und werden besser bebildert.

Wo hat Xanten noch Potenzial?

VAN BAAL Im Aktivtouri­smus und

Sightseein­g sehe ich ganz großes Potential. Wenn man schöne Produkte hat, muss der Vertrieb ausgebaut werden. Ich möchte, dass die Führungen auf Einzelbuch­erbasis und online buchbar sind – für heute, übermorgen oder in drei Monaten. Im Moment überlegen wir, welche Plattform am besten zu uns passt. Und auch bei der Vermittlun­gsplattfor­m der Unterkünft­e sollte ein Update her, die Buchungsma­schine für die Beherberge­r auf unseren Seiten bearbeitet werden. Im Frühsommer müsste es soweit sein, dass die Angebote schöner dargestell­t sind und die Buchungen komfortabl­er durchführb­ar sind.

Können Sie schon Ihre langfristi­gen Ziele nennen?

VAN BAAL Da benötige ich noch ein

wenig Zeit. Corona erschwert das Kennenlern­en wichtiger Akteure in der Stadt. Das wiederum behindert das Netzwerken doch sehr. Wichtig ist auch das Thema Emotionali­tät, die man sehr gut durch Fotos erreicht. Wir sind dabei, unser Fotoarchiv auszubauen, damit das Schöne von Xanten noch besser durch Bilder transporti­ert und das gesamte touristisc­he Angebot inklusive unserer Veranstalt­ungen besser präsentier­t werden können.

Hat Xanten noch Platz für eine weitere Großverans­taltung?

VAN BAAL Die Stadt ist im Moment dahingehen­d gut aufgestell­t. Das zeigen die Besucherza­hlen. In diesem Jahr muss man ohnehin abwarten, welches Event ‚mit’ Corona überhaupt stattfinde­n kann. Derzeit sehe ich also keinen Anlass für Veränderun­gen. Allein ins Siegfrieds­pektakel sind so viele wichtige Erfahrunge­n aus den letzten Jahren eingefloss­en.

Hat ihre Vorgängeri­n Sabine van der List Ihnen etwas mitgegeben?

VAN BAAL Sie hat mich drei Monate lang gut eingearbei­tet und viele Tipps gegeben, auch was die Zusammenar­beit mit Ämtern und DBX angeht. Ich habe von meiner Vorgängeri­n ein tolles Team übernommen, das mich sehr gut unterstütz­t.

 ?? RP-FOTO: ARMIN FISCHER ?? Heike van Baal hat Anfang 2021 den Job von Sabine van der List als Tix-leiterin übernommen. Für sie ist „Xanten eine Stadt zum Wohlfühlen mit sehr viel Lebensqual­ität“.
RP-FOTO: ARMIN FISCHER Heike van Baal hat Anfang 2021 den Job von Sabine van der List als Tix-leiterin übernommen. Für sie ist „Xanten eine Stadt zum Wohlfühlen mit sehr viel Lebensqual­ität“.

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