Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Corona-hilfen für die Gebag und das Filmforum
Die ausgefallenen Konzerte der Duisburger Philharmoniker in der Mercatorhalle und der Stillstand im Filmforum erfordern eine Millionenspritze.
(mtm) Durch Sonderzuschüsse für die Gebag und das Filmforum soll der Rat in seiner nächsten Sitzung am 18. Februar seine Zustimmung zum Ausgleich Pandemie-bedingter Einnahmeausfälle der Gebag und des Filmforums erteilen. Bei der Gebag liegt das daran, dass sie von der Duisburger Bau- und Verwaltungsgesellschaft (DBV) die Gebrauchsüberlassung der Mercatorhalle an die Duisburger Philharmoniker übernommen hat. Die Gebag selbst zahlt ein jährliches Festentgelt für diese Nutzung an das Immobilien Management Duisburg (IMD). Dies war auch 2020 der Fall. Die Gebag ihrerseits bekommt im Gegenzug für jeden Auftritt der Philharmoniker in der Mercatorhalle ein vertraglich ausgehandeltes Entgelt. Und hier liegt das Problem: 2020 sind die Konzerte der Philharmoniker aus den bekannten Gründen weitgehend ausgefallen. Für die Gebag hatte dies Mindereinnahmen von mehr als 719.000 Euro zur Folge.
Die Gebag indes sieht keine Möglichkeit, dies unternehmensintern auszugleichen. Denkbar wäre allenfalls eine Investitionsminderung oder eine höhere Fremdkapitalaufnahme – doch davon will am angesichts einer ohnehin geringen Eigenkapitalquote von rund zehn
Prozent lieber absehen. Deshalb soll die Stadt hier nun in die Bresche springen. Weitere rund 317.000 Euro sind als Corona-sonderzuschuss für das Filmforum vorgesehen. Der Wirtschaftsplan des kommunalen Kinos für 2021 weist einen Jahresfehlbetrag von rund 560.000 Euro aus, 317.000 Euro mehr als eigentlich vorgesehen. Auch dafür soll die Stadt jetzt einspringen.
Auch hier waren 2020 finanzielle Ausfälle im sechsstelligen Bereich zu verzeichnen. Allein durch den Verkauf von Tickets für das Kino am Dellplatz und das Open-air-kino im Landschaftspark nimmt das Filmforum jährlich rund 730.000 Euro ein. Dazu kommen rund 515.000 Euro durch Sponsoringverträge, Kinowerbung oder Kinovermietungen. Bekanntlich ist auch das Filmforum viele Wochen geschlossen oder nur eingeschränkt in Betrieb gewesen, das Open-air-kino wurde ganz abgesagt. Auch in diesem Jahr ist mit Einnahmeausfällen zu rechnen.