Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Beschwerde: Voerde sieht keine „Amtssturheit“
VOERDE (szf) Die Stadt Voerde will den Vorwurf der „Amtssturheit“nicht auf sich sitzen lassen und hat auf Kritik eines Bürgers hin in der eigenen Verwaltung nachgeforscht. Hintergrund sind Erfahrungsberichte von und mit kommunalen Verwaltungen unter Corona- und Homeoffice-bedingungen. In Voerde hatte ein Vermessungsbüro bei der Stadt eine Bauakte angefordert, und damit klappte es im ersten Anlauf nicht. Angeblich, so die Aussage des betroffenen Büros, weil „wegen Corona“nichts herausgegeben werde. Die Stadt Voerde war von der Schilderung irritiert und sagt nun: Der Antragsteller habe seinerzeit eine notwendige Vollmacht nicht gehabt. Das habe man auf Nachfrage erläutert, das Einreichen der Vollmacht sei nachgeholt worden, und man habe dann kurzfristig einen Termin zur Akteneinsicht vereinbart. „Es kann also festgestellt werden, dass hier kein Fehlverhalten beziehungsweise ,Amtssturheit‘ vorlag, sondern rechtskonform und bürgerfreundlich gehandelt wurde“, urteilt die Stadt. Mit Corona hatte das Ganze demnach nichts zu tun. Zu den Maßnahmen gegen die Corona-pandemie gehört die systematische Ausweitung von Homeoffice, sowohl bei Unternehmen der Wirtschaft als auch in Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Dabei können sich aber prinzipiell Probleme ergeben, weil Akten und Unterlagen, auf die die Beschäftigten zurückgreifen müssen, nicht digitalisiert sind oder es an technischer Ausstattung fehlt. Auch Datenschutzbelange können den Schritt ins Homeoffice erschweren. Die Situation in den Kommunen des Kreises Wesel ist dabei unterschiedlich.