Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Arbeit ruht wegen Schnee und Kälte
Die Bautätigkeit auf der B 8 sollte Ende des Monats beendet werden. Straßen NRW versucht, den Termin zu halten, doch ob es gelingt, hängt vom Wetter ab. Denn momentan kann nicht gearbeitet werden.
Die Bautätigkeit auf der B 8 sollte Ende Februar beendet werden. Straßen NRW will den Termin einhalten, ob das gelingt, hängt vom Wetter ab.
DINSLAKEN/VOERDE Möglicherweise macht der Wintereinbruch mit starken Schneefällen und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt den Planungen einen eisigen Strich durch die Rechnung. Die Arbeiten auf der B 8 zur Erneuerung der Brücke, die zwischen Dinslaken und Voerde über den dort fließenden Lohberger Entwässerungsgraben führt, sollten Ende des Monats abgeschlossen sein. Ob der Zeitplan gehalten werden kann, ist nun allerdings fraglich.
„Wir versuchen, die Arbeiten termingerecht zu beenden, doch es steht ein Fragezeichen dahinter“, erklärte am Mittwoch Gregor Hürter, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßen NRW, der für die Bundesstraße B 8 ( Weseler Straße) zuständig ist. Denn wegen der arktischen Kälte mit tiefgefrorenem Boden kann gegenwärtig auf der Baustelle nicht gearbeitet werden. Lässt das Wetter es wieder zu, soll mit Hochdruck weitergearbeitet werden, um den Ternin 26. Februar zu halten, wenn dies irgend möglich ist.
Im Frühjahr beziehungsweise Sommer müssen noch kleinere Arbeiten an der neuen Brücke durchgeführt werden, deren Widerlager sollen dann versiegelt und mit einer speziellen Beschichtung versehen werden. Dafür sind allerdings wärmere Temperaturen erforderlich. Während die Versiegelungsarbeiten ausgeführt werden, müssen Radfahrer mit Beeinträchtigungen rechnen, sie werden die Fahrbahnseite wechseln müssen.
Die Arbeiten zum Neubau der Straßenbrücke sind nach Aussage von Hürter bis zum Wintereinbruch normal durchgelaufen. Corona habe keine wesentlichen negativen Auswirkungen gehabt. Die für das Gesamtprojekt veranschlagten Kosten liegen bei rund 1,25 Millionen Euro. „Wir sind im Budget geblieben“, erklärte der Sprecher des Landesbetriebes.
Die Baustelle auf der B 8 befindet sich etwa in Höhe des Gärtnereibetriebes „Pflanzgarten“. Fahrer, die aus Richtung Dinslaken auf der Weseler Straße unterwegs sind, können die Baustelle passieren. Da seit dem 5. Januar die Straße halbseitig gesperrt ist, müssen hingegen Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Voerde kommen, eine ausgeschilderte Umleitung fahren – über Rahmstraße, Voerder Straße und Dinslakener Straße. Mit Beendigung der nun noch anstehenden Arbeiten wird die Einbahnstraßenregelung aufgehoben. Die Verkehrsteilnehmer aus Richtung Voerde haben dann wieder freie Fahrt — und das werden nicht nur die Berufspendler mit Erleichterung aufnehmen.
Mit den Arbeiten auf der B 8 wurde Ende Oktober 2019 begonnen. Das marode Brückenbauwerk musste komplett abgerissen und erneuert werden. Denn die Anlage war beschädigt, die Stahlträger unter der Fußgängerbrücke so stark korrodiert, dass eine Sanierung als wirtschaftlich nicht sinnvoll angesehen wurde. Zudem entsprach die alte Brücke auch nicht mehr den technischen Anforderungen.
Also kamen nur der komplette Abriss des Bauwerks und ein Neubau in Frage. Aufgrund der besonderen Bedeutung der B 8 für den Verkehr stellte eine Sperrung des betroffenen Teilstücks dieser Bundesstraße keine Option dar. Schließlich ist die B 8 eine wichtige und viel befahrene Verkehrsader zwischen Duisburg-walsum und Wesel. Damit der Verkehr auch während der Abriss- und Bauarbeiten weiter rollen konnte, wurde eine spezielle Behelfsbrücke gleich neben dem alten Bauwerk angelegt.
Mit dem Neubau wurden im Brückenbereich beidseitig Radfahrer- sowie Fußgängerwege angelegt. Während der Arbeiten gab es durch die Baustelle immer mal wieder Engpässe, es musste langsamer gefahren werden, weil die Autofahrer durch eine Verschwenkung fahren mussten.
Um das Brückenbauvorhaben umsetzen zu können, waren Abstimmungen mit den Naturschutzbehörden erforderlich, da die Platzierung der Ersatzbrücke einen Eingriff in die Landschaft darstellte, von dem etwa 1300 Quadratmeter Waldflächen und rund 500 Quadratmeter Heckenbereich betroffen waren. Zudem wurden einige Bäume gefällt werden.
Schon bei Baubeginn hatte der Landesbetrieb Straßen NRW angekündigt, die Eingriffe in die Flächen, die für die Ersatzbrücke in Anspruch genommen werden mussten, nach der Demontage des provisorischen Bauwerks wieder auszugleichen und Neuanpflanzungen vorzunehmen.