Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kritikamasgfürräumdienstundmüllabfuhr
Am Kurfürstenring wurden Schneemassen vor parkende Autos geschoben. Anlieger sind darüber erbost.
WESEL Mehrere Bürger beklagen sich über schlecht vom Schnee befreite Straßen und Gehwege beziehungsweise nicht abgeholten Müll. Rolf Koster und sein Nachbar Jörg Fischer können nicht verstehen, dass Asg-räumfahrzeuge Schneemassen nur nach rechts geschoben haben, so dass die am Rand des Kurfürstenrings geparkten Autos nun von einer dicken, festgefrorenen Schneemasse eingeschlossen sind.
„Es hat sehr lange gedauert, bis ich wieder in mein Auto einsteigen konnte“, sagt Fischer. Koster ist überzeugt, dass man das alles auch sehr viel intelligenter hätte machen können. „Warum hat der ASG den Schnee nicht zuerst in die Fahrbahnmitte geräumt? Ein zweites Fahrzeug hätte die Massen dann auf die Mittelinsel geschoben.“Er kann ebenfalls nicht verstehen, dass ganz offensichtlich Räumfahrzeuge durch die Stadt fahren, die weder Salz streuen noch Schnee schieben.„das kann doch eigentlich nicht sein.“
Mit dem Problem am Kurfürstenring konfrontiert, erklärt der neue ASG-CHEF Mike Seidel auf Anfrage, dass man sich die Sache noch einmal genau anschauen werde. „Wir haben allerdings an dieser Stelle die
Situation, dass wir den Schnee im Bereich der Feuerwehr nicht auf die Mittelinsel schieben können, weil die Einsatzfahrzeuge dort auf die andere Straßenenseite kommen müssen.“
Und die „untätigen“Räumfahrzeuge gehörten gar nicht dem ASG. „Es sind beispielswiese Fahrzeuge des Landesbetriebes Straßen, die die Bundesstraßen freiräumen sollen und nur das Weseler Stadtgebiet queren. Das tun auch einige Schneepflüge anderer Gemeinden“, sagt Seidel.
Dass von Montag bis Mittwoch kein Müll abgeholt wurde und der ASG alternativ jedem die Möglichkeit eingeräumt hat, Restmüll in Tüten zum Asg-betriebshof zu bringen oder bei der nächsten Leerung neben die grauen Tonnen zu stellen, sorgt ebenfalls für Unmut. Zumal der eine oder andere Leser davon berichtet, dass er telefonisch beim ASG nicht durchgekommen sei und keiner Informationen gehabt habe. Auch gebe es viele ältere Leute, die kein Auto hätten, um zum Asg-wertstoffhof zu fahren.
Ähnliche Klagen von Bürgern sind auch beim ASG selbst eingegangen. Seidel erklärt dazu, dass es zunächst einmal wichtig sei, Alternativen anbieten zu können, „die für eine Vielzahl der Bürger in der aktuellen Situation umsetzbar ist. Gut, dass es jetzt so kalt ist, dass man Mülltüten auch auf dem Balkon lagern könnte, ohne dass es anfängt zu riechen.“Es sei wichtig, Wertstoffe und Papier zu trennen, um so die Restmüllmenge so klein wie möglich zu halten.
Natürlich weiß Seidel, dass die Situation nicht optimal ist. Aber im Vergleich stehe Wesel gut da. „Andere Kommunen haben die Müllabfuhr für die gesamte Woche abgesagt. Wir fahren Donnerstag und Freitag wieder.“Man wisse von einer Kommune, die am Mittwoch den Versuch, Müll abzuholen, aufgrund der Witterung abgebrochen habe.
Die Müllabfuhr wird übrigens auch in den nächsten Tagen deutlich länger dauern als an normalen Tagen. „Wir können bei diesem Wetter unsere Seitenlader nicht verwenden. Der Plan ist, die Müllfahrzeuge von einem zweiten Fahrzeug begleitet zu lassen, das Salz, Sand und Schneeschaufeln an Bord hat, um für größt mögliche Sicherheit zu sorgen und dass unsere Mitarbeiter auch an die Mülltonnen kommen.“