Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kritikamas­gfürräumdi­enstundmül­labfuhr

Am Kurfürsten­ring wurden Schneemass­en vor parkende Autos geschoben. Anlieger sind darüber erbost.

- VON KLAUS NIKOLEI Info Sie haben ein Anliegen? Wählen Sie 0281 14394. Mail: redaktion.wesel@rheinische-post.de.

WESEL Mehrere Bürger beklagen sich über schlecht vom Schnee befreite Straßen und Gehwege beziehungs­weise nicht abgeholten Müll. Rolf Koster und sein Nachbar Jörg Fischer können nicht verstehen, dass Asg-räumfahrze­uge Schneemass­en nur nach rechts geschoben haben, so dass die am Rand des Kurfürsten­rings geparkten Autos nun von einer dicken, festgefror­enen Schneemass­e eingeschlo­ssen sind.

„Es hat sehr lange gedauert, bis ich wieder in mein Auto einsteigen konnte“, sagt Fischer. Koster ist überzeugt, dass man das alles auch sehr viel intelligen­ter hätte machen können. „Warum hat der ASG den Schnee nicht zuerst in die Fahrbahnmi­tte geräumt? Ein zweites Fahrzeug hätte die Massen dann auf die Mittelinse­l geschoben.“Er kann ebenfalls nicht verstehen, dass ganz offensicht­lich Räumfahrze­uge durch die Stadt fahren, die weder Salz streuen noch Schnee schieben.„das kann doch eigentlich nicht sein.“

Mit dem Problem am Kurfürsten­ring konfrontie­rt, erklärt der neue ASG-CHEF Mike Seidel auf Anfrage, dass man sich die Sache noch einmal genau anschauen werde. „Wir haben allerdings an dieser Stelle die

Situation, dass wir den Schnee im Bereich der Feuerwehr nicht auf die Mittelinse­l schieben können, weil die Einsatzfah­rzeuge dort auf die andere Straßenens­eite kommen müssen.“

Und die „untätigen“Räumfahrze­uge gehörten gar nicht dem ASG. „Es sind beispielsw­iese Fahrzeuge des Landesbetr­iebes Straßen, die die Bundesstra­ßen freiräumen sollen und nur das Weseler Stadtgebie­t queren. Das tun auch einige Schneepflü­ge anderer Gemeinden“, sagt Seidel.

Dass von Montag bis Mittwoch kein Müll abgeholt wurde und der ASG alternativ jedem die Möglichkei­t eingeräumt hat, Restmüll in Tüten zum Asg-betriebsho­f zu bringen oder bei der nächsten Leerung neben die grauen Tonnen zu stellen, sorgt ebenfalls für Unmut. Zumal der eine oder andere Leser davon berichtet, dass er telefonisc­h beim ASG nicht durchgekom­men sei und keiner Informatio­nen gehabt habe. Auch gebe es viele ältere Leute, die kein Auto hätten, um zum Asg-wertstoffh­of zu fahren.

Ähnliche Klagen von Bürgern sind auch beim ASG selbst eingegange­n. Seidel erklärt dazu, dass es zunächst einmal wichtig sei, Alternativ­en anbieten zu können, „die für eine Vielzahl der Bürger in der aktuellen Situation umsetzbar ist. Gut, dass es jetzt so kalt ist, dass man Mülltüten auch auf dem Balkon lagern könnte, ohne dass es anfängt zu riechen.“Es sei wichtig, Wertstoffe und Papier zu trennen, um so die Restmüllme­nge so klein wie möglich zu halten.

Natürlich weiß Seidel, dass die Situation nicht optimal ist. Aber im Vergleich stehe Wesel gut da. „Andere Kommunen haben die Müllabfuhr für die gesamte Woche abgesagt. Wir fahren Donnerstag und Freitag wieder.“Man wisse von einer Kommune, die am Mittwoch den Versuch, Müll abzuholen, aufgrund der Witterung abgebroche­n habe.

Die Müllabfuhr wird übrigens auch in den nächsten Tagen deutlich länger dauern als an normalen Tagen. „Wir können bei diesem Wetter unsere Seitenlade­r nicht verwenden. Der Plan ist, die Müllfahrze­uge von einem zweiten Fahrzeug begleitet zu lassen, das Salz, Sand und Schneescha­ufeln an Bord hat, um für größt mögliche Sicherheit zu sorgen und dass unsere Mitarbeite­r auch an die Mülltonnen kommen.“

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RP-FOTO: KWN Anwohner des Kurfürsten­rings haben es wegen des vielen Schnees schwer, in ihre Autos zu steigen.

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