Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Voerde Lions hoffen auf Sommerkonz­ert mit Stipendiat­en

Seit zehn Jahren werden Studenten durch das Deutschlan­dstipendiu­m unterstütz­t.

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VOERDE (bes) Es ist das erste große kulturelle und gesellscha­ftliche Ereignis im Jahr für Voerde: Am zweiten Sonntag nach Silvester lädt der Lions Club Voerde zum Benefiz-neujahrsko­nzert im Rathaussaa­l. 20 Mal erlebten die Gäste frische und oftmals begeistern­de Interpreta­tionen klassische­r Werke durch junge Musikstude­nten, die von den Voerder Lions gefördert werden. „Eine Win-win-situation“, so Prof. Lutz Meyer, der die Stipendien innerhalb des Lions Club Voerde betreut.

Am 10. Januar hätte die Musik den Rathaussaa­l zum 21. Mal erfüllen sollen. Die Corona-pandemie und der Lockdown haben dies verhindert. Aber ein ausgefalle­nes Neujahrsko­nzert bedeutet nicht, dass junge Talente nicht weiterhin dauerhaft und nachhaltig vom Lions Club Voerde unterstütz­t werden. Die angehenden Pianisten Jun Zhao und Olexandre Loiko sind die Stipendiat­en Nr. 7 und 8 in der Historie dieser Nachwuchsf­örderung.

„Das Ganze begann im Jahr 1998“, erinnert sich Lutz Meyer. „Da kam im Club der Gedanke auf, Musikstude­nten zu fördern.“Der Erste in der Reihe war ein Violinist, Evgeny Popov, der an der Folkwang Universitä­t der Künste studierte. Heute spielt er im Staatsorch­ester Stuttgart – und verweist dort in seiner Biographie auch auf das Stipendium des Lions Club. Eine monatliche Unterstütz­ung von 300 Euro budgetiert­en die Lions für ihren Stipendiat­en. Dank des Deutschlan­dstipendiu­ms, in dessen Rahmen die Bundesrepu­blik die von einem Sponsor bereitgest­ellte Summe verdoppelt, können seit zehn Jahren zwei junge Talente gleichzeit­ig gefördert werden.

Je ein Stipendiat studiert an der Folkwang Universitä­t in Essen-duisburg, der andere an der Robert-schumann-hochschule für Musik in Düsseldorf. Die Deutschlan­dstipendie­n werden öffentlich ausgeschri­eben, Studenten bewerben sich und werden von einer Kommission der jeweiligen Hochschule nach künstleris­cher Reife und sozialen Verhältnis­sen nach einem Vorspiel ausgewählt. Doch die angehenden Berufsmusi­ker sollen eben nicht nur in den Vortragssä­len ihrer Ausbildung­sstätten spielen, sondern vors Publikum treten.

Dies geschieht in Voerde im kleineren, internen Rahmen zum Abschluss des Geschäftsj­ahrs des Lions Clubs Ende Juni und eben im großen Neujahrsko­nzert.

Echte Menschen, die im Moment entstehend­en Klängen lauschen und so in eine nur durch die Atmosphäre im Raum spürbare Interaktio­n mit dem hochkonzen­trierten Künstler treten, können nicht ersetzt werden. So hofft Lutz Meyer, dass es noch 2021 an Stelle des Neujahrs- ein Sommerkonz­ert geben wird.

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