Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

„Wer uns belächelt, begeht einen Fehler“

Die neu gegründete Partei Klimaliste Baden-württember­g möchte jungen Menschen Gehör verschaffe­n und endlich konsequent­e Klimaschut­z-politik durchsetze­n.

- VON DANA JABARI

Mit gerade einmal 18 und 19 Jahren wollen Jonathan Heckert und Sarah Leininger in den Landtag von BadenWürtt­emberg einziehen. Die beiden kandidiere­n für die neugegründ­ete Partei Klimaliste Baden-württember­g und wollen dort vor allem eines bewirken: endlich konsequent­e Klimaschut­zpolitik durchsetze­n. Im Interview sprechen Jonathan und Sarah über die Befürchtun­g, nicht ernst genommen zu werden.

Warum kandidiert ihr?

Jonathan: Ich finde, dass die junge Generation heutzutage nicht gut genug auf der politische­n Ebene repräsenti­ert wird. Daher sehe ich es als eine Notwendigk­eit an, dass junge Menschen in die Parlamente kommen, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffe­n. Ich möchte mit meiner

Kandidatur den jungen Menschen eine Stimme geben.

Sarah: Bei der Klimaliste ist uns vor allem wichtig, dass das 1,5-Grad-ziel eingehalte­n wird, denn dafür wird noch nicht genug getan. Ich sehe momentan keine andere Möglichkei­t, als direkt in der Politik mitzuwirke­n.

Was für ein Ziel verfolgt die Klimaliste mit dem Einzug in den Landtag?

Sarah: Unser großes Bestreben ist der Klimaschut­z. Außerdem soll Baden-württember­g bis 2030 klimaneutr­al werden. Da sehen wir unser Bundesland als eine der wirtschaft­sstärksten Regionen Deutschlan­ds klar in der Verantwort­ung, mit gutem Beispiel voranzugeh­en.

Wieso setzt ihr euch nicht für eine bestehende Partei ein, beispielsw­eise für die Grünen?

Jonathan: Weil alle bestehende­n Parteien nicht genug für den Klimaschut­z tun. Daher haben wir die Klimaliste gegründet, um selbst bei Entscheidu­ngen mitwirken zu können.

Denkt ihr, dass ihr den Grünen den Rückenwind nehmt und somit die CDU nur noch mehr Stimmen bekommt?

Jonathan: Wir haben den Anspruch, Wählende von allen Parteien zu klauen. Konsequent­er Klimaschut­z sollte und muss Thema aller Parteien sein.

Ist die Klimaliste der parlamenta­rische Arm von Fridays for Future?

Jonathan: Das ist zu weit gegriffen. Aber wir wollen, dass die aktivistis­chen Kräfte, die man bei Fridays for Future spürt, Einzug in die Parlamente finden.

Habt ihr die Befürchtun­g, von größeren Parteien nicht ernst genommen zu werden?

Sarah: Sicherlich werden uns manche Parteien nicht ernst nehmen. Allerdings denke ich, dass wir auch viel positives Feedback bekommen werden und frischen Wind in den Landtag bringen können.

Jonathan: Fridays for Future wurde zu Beginn auch kleingered­et. Wer uns belächelt, begeht einen großen Fehler.

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FOTO: PRIVAT Jonathan und Sarah möchten das 1,5-Grad Ziel umsetzen.
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