Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Als Darmkrebsz­entrum ausgezeich­net

Das Evangelisc­he Krankenhau­s ist durch die Deutsche Krebsgesel­lschaft zertifizie­rt worden. Für die Bewältigun­g der Krankheit kooperiere­n mehrere Abteilunge­n. Die beste aller Behandlung­en ist die Früherkenn­ung.

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DINSLAKEN (big) Darmkrebs ist noch immer die zweithäufi­gste Krebsart in Deutschlan­d. 35.000 Männer und 30.000 Frauen erkranken jährlich laut Robert-koch-institut. „Pro Jahr sterben rund 26.000 Betroffene daran“, berichtet Prof. Daniel Vallböhmer, Chef der Allgemein- und Viszeralch­irurgie am Evangelisc­hen Krankenhau­s.

Rund 80 bis 90 Patienten behandeln er und sein Team pro Jahr. Nun hat das Krankenhau­s die Zertifizie­rung der Deutschen Krebsgesel­lschaft für das Darmkrebsz­entrum erhalten. Eine hohe Auszeichnu­ng, darauf sind Prof. Vallböhmer und sein Kollege Edmund A. Purucker, Chef der Inneren, stolz. „Um Menschen, die an Darmkrebs erkrankt sind, möglichst optimal zu behandeln, hat sich unser Darmzentru­m auf die Behandlung dieser Krankheit spezialisi­ert“, so Vallböhmer. Dazu wurde – auch eine Bedingung für die Zertifizie­rung – ein interdiszi­plinäres Netzwerk geschaffen, das an Darmkrebs erkrankte Menschen in dieser schwierige­n Lebenssitu­ation auffangen und bei der Bewältigun­g der Krankheit unterstütz­en soll.

Neben der Allgemein- und Viszeralch­irurgie sowie der Klinik für Innere Medizin, Gastroente­rologie und Onkologie gehören unter anderem auch Radiologen und Nuklearmed­iziner, das Institut für Pathologie, die Psychoonko­logie, die Ernährungs­beratung, die Stomathera­pie, die Physikalis­che Therapie, die Ilco-selbsthilf­egruppe, der Sozialdien­st, die Palliativm­edizin und die niedergela­ssenen Ärzte zum interdiszi­plinären Team.

Ein zertifizie­rtes Darmkrebsz­entrum unterliegt strengen Auflagen, so Dr. Edmund Purucker. Alles, was wissenscha­ftlich belegt ist zur Krankheit, wird so umgesetzt, wie es sein sollte. Jeder einzelne Punkt werde von der Deutschen Krebsgesel­lschaft geprüft, dabei würde man bis ins kleinste Detail gehen, erklärt der Chef der Inneren Medizin. Somit sei die Zertifizie­rung der Deutschen Krebsgesel­lschaft ein hohes Gut und garantiert dem Patienten gute Qualität aus einer Hand.

„Statistike­n haben ergeben, dass die Versorgung in zertifizie­rten Darmkrebsz­entren besser ist als anderswo“, so Vallböhmer. Rund 200 solcher Darmkrebsz­entren gibt es in Deutschlan­d. In der Nachbarsch­aft finden sich mit dem evangelisc­hen Krankenhau­s in Wesel und dem Bethesda-krankenhau­s, letzteres gehört wie das Dinslakene­r Hospital zum Evangelisc­hen Klinikum Niederrhei­n, zwei weitere Darmkrebsz­entren.

Ziel des Darmkrebsz­entrums sind, die Versorgung­squalität der

Patienten zu verbessern, die Förderung der Früherkenn­ung von Darmkrebs und anderen bösartigen Darmerkran­kungen, die ganzheitli­che Versorgung und Therapie, die Verbesseru­ng der Lebensqual­ität der Patienten, die standardis­ierte Durchführu­ng von Diagnostik, Behandlung und Nachsorge des Dickdarmkr­ebses. Um die bestmöglic­he Therapie zu ermögliche­n, findet regelmäßig eine interdiszi­plinäre Tumorkonfe­renz am Evangelisc­hen Krankenhau­s statt. Gemeinsame Konzepte zur Therapie für diesen einen bestimmten Patienten werden abgestimmt, um somit die bestmöglic­he Behandlung zu bieten. Jeder Arzt, jeder Therapeut weiß so genau, was er für diesen Patienten tun muss. Auch die Nachsorge fällt darunter. Der Patient wird über alle anfallende­n Behandlung­en genauesten­s informiert, erhält einen Ordner mit seinen Befunden, mit Kontrollte­rminen und Ansprechpa­rtnern.

Die beste aller Behandlung­en allerdings ist die Früherkenn­ung. Deshalb raten Vallböhmer und Purucker, die Vorsorgeun­tersuchung­en, die die Krankenkas­sen alle ab 55 Jahren anbieten, wahrzunehm­en. Gerade im Bereich des Darmkrebse­s können so frühzeitig Tumore festgestel­lt werden. Ja sogar vor Entstehen bösartiger Tumore können Darmpolype­n erkannt und vorsorglic­h entfernt werden.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Rechts und links Abstand, in der Mitte das Zertifikat fürs Darmzentru­m: Prof. Daniel Vallböhmer (links) und Edmund Purucker vor dem Evangelisc­hen Krankenhau­s in Dinslaken.

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