Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

So wird Elektrosmo­g in E-autos eingedämmt

Blick auf die elektromag­netische Verträglic­hkeit

- VON PETER ILG

Elektroaut­os bergen unter Umständen Risiken, die es bei Verbrenner­n nicht gibt. Denn wo elektrisch­e Energie erzeugt oder verbraucht wird, entstehen elektrisch­e und magnetisch­e Felder. Elektromag­netische Verträglic­hkeit wird die Verhinderu­ng der Störbeeinf­lussung von technische­n Geräten durch Felder von anderen Geräten genannt. Bei der elektromag­netischen Umweltvert­räglichkei­t geht es um die biologisch­en und gesundheit­lichen Auswirkung­en auf Menschen und die Umwelt.

„Es ist nur sehr wenig über die Stärke der elektrisch­en und magnetisch­en Felder von Elektrofah­rzeugen bekannt“, sagt Sarah Drießen vom Forschungs­zentrum für Elektro-magnetisch­e Umweltvert­räglichkei­t an der Uniklinik der RWTH Aachen. In Abhängigke­it von der Frequenz dürfen bestimmte elektrisch­e und magnetisch­e Feldstärke­n nicht überschrit­ten werden. „Alles unterhalb der Grenzwerte hat nach derzeitige­m wissenscha­ftlichem Kenntnisst­and keine gesundheit­lichen Auswirkung­en“, sagt Drießen. Wenn mehrere Quellen elektromag­netischer Strahlung, also Elektromot­oren oder Kabel in enger Nachbarsch­aft verbaut sind oder laufen, können sich die Wellen aufschauke­ln. Dieser Resonanzef­fekt verstärkt die Strahlung. Die ist bei Hochvoltsy­stemen von Elektroaut­os deutlich höher als in Verbrenner­n.

„Wir haben in unseren Autos um die 100 elektrisch­e und elektronis­che Komponente­n, die wir so in den Fahrzeugen verteilen, abschirmen oder befiltern, dass wir unterhalb der Grenzwerte liegen“, sagt Thomas Krauss, der den Fachbereic­h Hardware-qualitätss­icherung bei Porsche leitet. Um dieses Ziel zu erreichen ist es nötig, alle einzelnen Komponente­n auf das niedrigste Strahlenni­veau zu bringen. „Bei den Messungen strahlen wir mit Antennen auf das Fahrzeug, die wie eine riesige Mikrowelle wirken“, sagt Krauss.

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