Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
So wird Elektrosmog in E-autos eingedämmt
Blick auf die elektromagnetische Verträglichkeit
Elektroautos bergen unter Umständen Risiken, die es bei Verbrennern nicht gibt. Denn wo elektrische Energie erzeugt oder verbraucht wird, entstehen elektrische und magnetische Felder. Elektromagnetische Verträglichkeit wird die Verhinderung der Störbeeinflussung von technischen Geräten durch Felder von anderen Geräten genannt. Bei der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit geht es um die biologischen und gesundheitlichen Auswirkungen auf Menschen und die Umwelt.
„Es ist nur sehr wenig über die Stärke der elektrischen und magnetischen Felder von Elektrofahrzeugen bekannt“, sagt Sarah Drießen vom Forschungszentrum für Elektro-magnetische Umweltverträglichkeit an der Uniklinik der RWTH Aachen. In Abhängigkeit von der Frequenz dürfen bestimmte elektrische und magnetische Feldstärken nicht überschritten werden. „Alles unterhalb der Grenzwerte hat nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand keine gesundheitlichen Auswirkungen“, sagt Drießen. Wenn mehrere Quellen elektromagnetischer Strahlung, also Elektromotoren oder Kabel in enger Nachbarschaft verbaut sind oder laufen, können sich die Wellen aufschaukeln. Dieser Resonanzeffekt verstärkt die Strahlung. Die ist bei Hochvoltsystemen von Elektroautos deutlich höher als in Verbrennern.
„Wir haben in unseren Autos um die 100 elektrische und elektronische Komponenten, die wir so in den Fahrzeugen verteilen, abschirmen oder befiltern, dass wir unterhalb der Grenzwerte liegen“, sagt Thomas Krauss, der den Fachbereich Hardware-qualitätssicherung bei Porsche leitet. Um dieses Ziel zu erreichen ist es nötig, alle einzelnen Komponenten auf das niedrigste Strahlenniveau zu bringen. „Bei den Messungen strahlen wir mit Antennen auf das Fahrzeug, die wie eine riesige Mikrowelle wirken“, sagt Krauss.