Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Rosenmontagszug im Miniaturformat
Die Tanzgarde Vesalia Red Stars lässt sich den Karnevalsumzug nicht nehmen und wird selbst kreativ.
WESEL (tha) Keine bunten Wagen und verkleideten Massen auf den Straßen, keine laute Musik, fliegenden Süßigkeiten und Blumensträuße bleiben aus. Manch einer freut sich darüber vielleicht. Doch für Karnevalisten fällt damit das Highlight der Session aus – der Rosenmontagszug. Die neu gegründete Karnevals-tanzgruppe Vesalia Red Stars versucht jedoch Abhilfe zu schaffen und präsentiert ihren eigens zusammengestellten Rosenmontagszug via Facebook.
Trainerin Janine Geratz hat die Kinder gebeten, doch einfach ihre eigenen Karnevalswagen zu basteln. Die Fünf- bis Zwölfjährigen haben sich daran rege beteiligt. „Wir haben in der Corona-zeit viele solcher kleinen Aktionen gemacht, um die Kinder zu bespaßen“, sagt Janine Geratz.
In diesen schwierigen Zeiten sei es wichtig, die Kinder nicht zu vernachlässigen und als weitere Bezugspersonen neben der Familie für sie da zu sein. „Unser Motto in dieser ganzen langen Zeit ist: Jeder für sich und doch vereint“, so Geratz.
Mit ihrer Tochter Yuna Melissa hat Janine Geratz ebenfalls einen Wagen für den Zug beigesteuert. Das Motto ihres Wagens lautet „Pandamie statt Pandemie“, in Anspielung auf Pandas, die sich mit der Fortpflanzung deutlich schwerer tun als das Coronavirus. Mit Playmobil und Pappmaché haben sie ihren Mottowagen gestaltet.
Auch die anderen Kinder waren kreativ und haben bunte Wagen für ihren Rosenmontagszug gebaut. Themen sind natürlich Corona, der Lockdown und das lange Zuhausebleiben, aber auch das bedrohte Klima oder die Sehnsucht nach Urlaub und guter Laune. „Daran sieht man, was die Kinder so beschäftigt und was auch in den Schulen so Thema ist“, erklärt Geratz.
Die Trainerin ist stolz auf die Ergebnisse der Gruppe und freut sich auf den Zeitpunkt, ab dem sie mit den Kindern wieder einmal wöchentlich trainieren kann. Die Vesalia Red Stars sind eine neu gegründete Interessengemeinschaft, welche aus der Kinderprinzengarde Wesel als eigene Gruppierung hervorgegangen ist. Im Spätsommer des vergangenen Jahres haben sich drei Trainerinnen und 15 Kinder zusammen mit den Eltern als Interessengemeinschaft neu und unabhängig organisiert.
Sie wollen den Kinderkarneval in Wesel damit stärken und hoffen, dass sie bald schon mehr Kinder aufnehmen können. Dazu müssen sie vor allem noch geeignete Sponsoren finden. „Das Interesse ist da, nur fehlen uns jetzt zu Anfang natürlich noch die Mittel, um zu wachsen“, sagt Geratz.