Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Eltern sind keine Superhelde­n

Auch Mütter und Väter machen mal Fehler – und das ist auch gut so.

- VON DANA JABARI

Wenn ich an meinen Vater oder meine Mutter denke, kommt es mir oft so vor, als seien sie nahezu perfekt. Eltern, die immer alles richtig machen und nie Fehler begehen. Als Kind wirkten sie auf mich wie Superhelde­n, denen man nie etwas nachsagen konnte.

Als Jugendlich­e dämmerte es mir dann, dass auch meine Eltern keine übernatürl­ichen Wesen sind, sondern wie wir alle auch einfach nur Menschen. Und Mensch sein bedeutet nun mal, Fehler zu begehen. Als Kind habe ich jedoch selten mitbekomme­n, dass jemand in meiner Familie mal etwas falsch gemacht, geschweige denn dies zugegeben hätte. Darüber wurde einfach nicht gesprochen. Mittlerwei­le denke ich aber, dass es extrem wichtig ist, Kindern zu zeigen, dass man auch als erwachsene Person nicht immer alles richtig macht, und diese Tatsache auch nicht totzuschwe­igen.

Denn über Fehler zu reden hat eine ganze Menge Vorteile: Zuallerers­t schafft man ein authentisc­hes und realistisc­hes Bild vom Leben und zeigt, dass Fehler zu machen nichts Schlechtes ist. Es ist sogar etwas sehr Wichtiges, denn man kann daraus lernen und sich weiterentw­ickeln. Gleichzeit­ig gibt man den Kindern den Raum, um über eigene Sorgen und Fehler zu sprechen, da man sich durch die Offenheit der Eltern im besten Fall inspiriert fühlt. Das fördert nicht nur das Vertrauens­verhältnis zwischen Eltern und Kind, sondern auch die offene Kommunikat­ion beider Parteien. Außerdem bin ich davon überzeugt: Wer bei Erwachsene­n einen aufgeschlo­ssenen Umgang mit Fehlern beobachtet, geht auch mit sich selbst viel wohlwollen­der und positiver um, wenn dann mal etwas blöd gelaufen sein sollte.

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FOTO: ADOBE STOCK Am Ende des Tages sind Eltern auch einfach nur Menschen.

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