Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Augen auf im Netz
Soziale Medien sind bei jungen Menschen extrem beliebt. Doch die Plattformen sind nicht frei von Schattenseiten.
Soziale Medien sind aus dem Alltag der meisten Jugendlichen inzwischen nicht mehr wegzudenken. Aber der Schein der glänzenden Welt der Influencer, die ein vermeintlich perfektes Leben führen, trügt. Denn Plattformen wie Facebook oder Instagram vermitteln oft ein falsches Bild der Realität. Durch Photoshop und verschiedenste Filter etwa lassen sich äußerliche Makel kaschieren und ein Bild der Perfektion suggerieren, das so in echt gar nicht existiert.
Die Folge einer solchen Verzerrung der Realität: Viele junge Menschen fangen an, sich selbst im Internet zu verstellen. Sie veröffentlichen dann nur solche Beiträge, die hoffentlich viele Likes bekommen, schließlich gilt es zu beweisen, dass das eigene Leben genauso schön ist wie das der anderen. Dieses digitale Ich unterscheidet sich oft vom wirklichen Ich, was schnell zu Komplexen und Identitätsproblemen führen kann.
Eine weitere Gefahr der sozialen Medien ist das Cybermobbing, bei dem Personen im Internet beleidigt oder gedemütigt werden. Mehr als 15 Prozent aller deutschen Jugendlichen sind hiervon betroffen. In Anbetracht solcher Zahlen fragt man sich, wieso trotzdem so ein großer Teil des Lebens unserer Generation in den sozialen Medien stattfindet.
Dennoch hat Social Media natürlich auch seine positiven Seiten. So helfen die Plattformen Menschen dabei, sich auszutauschen und in Kontakt zu bleiben. Viele nutzen Instagram & Co. mittlerweile auch als Informationsquellen. Und natürlich ist es schön, Anerkennung in Form eines netten Kommentars oder Likes zu bekommen. Die Nutzung von sozialen Medien sollte daher zwar nicht pauschal verurteilt werden, doch der Gefahren sollte sich jeder bewusst sein. Wer etwa Opfer von Cybermobbing wird, ist gut beraten, das eigene Profil komplett zu löschen und ein Gespräch mit der Bezugsperson zu suchen.