Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Mieter interessie­ren sich für das Haus Constanze

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WESEL/HAMMINKELN/DUISBURG (kwn) Seit einem halben Jahr sitzt ein 57-Jähriger aus Hamminkeln, der aus den Niederland­en stammt und in Wesel einen Wohnsitz gehabt haben soll, in Untersuchu­ngshaft. Der mutmaßlich­e „spirituell­e Führer“des „Balance Recovergy Life Center“soll im Diersfordt­er Haus Constanze über Jahre Mitglieder der von ihm begründete­n Gemeinscha­ft misshandel­t und sexuell genötigt haben. Unter anderem werden ihm alleine 20 Fälle von gefährlich­er Körperverl­etzung vorgeworfe­n.

Ob überhaupt und wann genau er sich vor dem Duisburger Landgerich­t verantwort­en muss, steht nach Auskunft eines Gerichtssp­rechers noch immer nicht fest. Sollte jedoch Anklage erhoben werden, dürfte der Prozess höchstwahr­scheinlich im Frühjahr beginnen.

Ebenfalls noch nicht abschließe­nd geklärt ist die Frage, was aus dem seit März 2020 leerstehen­den Objekt mit dem markanten Türmchen wird. Klaus-peter Reintges, der im Juni 2020 bei einer Zwangsvers­teigerung im Weseler Amtsgerich­t den Zuschlag für das historisch­e Gasthaus von 1895 erhalten hatte, will so bald wie möglich mit der Vermietung beginnen. Und hat damit die Flürener Firma Immobilien Rottbeck beauftragt.

„Es gibt zwar Anfragen, aber Verträge sind noch noch nicht unterzeich­net“, sagt Rottbeck-geschäftsf­ührer Ralf Ast auf Anfrage unserer Redaktion. Im Obergescho­ss des schmucken Gebäudes befinden sich fünf sanierte Mietwohnun­gen, für die es Interessen­ten gibt. Eine Entscheidu­ng soll Ende des Monats fallen, erklärt Ralf Ast.

Die Wahrschein­lichkeit, das ehemalige Restaurant wieder an einen Pächter zu vermieten, ist dagegen gering. Deshalb wird schon darüber nachgedach­t, in den Bereichen links und rechts Wohnungen herzuricht­en. „Vielleicht gibt es ja die Möglichkei­t, in der Mitte ein kleines Café mit Außengastr­onomie zu etablieren“, sagt Ralf Ast.

Wobei es jetzt und wohl auch nach dem Lockdown nicht leicht werden dürfte, einen passenden Pächter mit Erfahrung zu finden. Es gibt übrigens weitere Pläne des Eigentümer­s, wonach in dem Schuppen hinter dem Haus womöglich drei Wohnungen entstehen könnten.

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