Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Das warme Wochenende lockte die Hobbygärtn­er

Das schöne Wetter am Wochenende lockte in die Gärten. Blumenfach­geschäfte dürfen trotz Corona mit Einschränk­ungen öffnen.

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HÜNXE (cor) Vor etwa einer Woche waren die gelben Krokusse im Wildblumen­beet, das am Straßenran­d neben dem Floristen- und Gartenbaub­etrieb von Gisela und Heinz Dickmann liegt, noch mit Schnee bedeckt. Am Wochenende waren sie bei blauem Himmel, Sonnensche­in und zweistelli­gen Plusgraden, die auf dem Thermomete­r schon in Richtung der 20 Grad-marke kletterten, erste leuchtende Vorboten des Frühlings. Auf dem Vorplatz und im Geschäft leuchteten Tulpen, Rosen und andere Schnittblu­men mit bunten Primeln um die Wette. „Frühling braucht man jetzt“, sagt Gisela Dickmann.

Das fanden auch ihre Kunden. Die rannten der Floristin zum gefühlten Frühlingsa­nfang am Wochenende zwar nicht die Bude ein, aber „sie laufen“, meinte Gisela Dickmann am Samstagvor­mittag. Es herrschte ein stetiges Kommen und Gehen. Allerdings ohne, dass es zu voll gewesen wäre.

Generell findet das Ehepaar Dickmann nur lobende Worte für das Verhalten der Kunden während des Lockdowns. Die Leute seien immer sehr rücksichts­voll gewesen, hätten draußen gewartet, wenn schon jemand im Laden gewesen sei, erzählte Heinz Dickmann. Und seine Frau ergänzte, dass alle mit Ruhe warteten und freundlich seien.

Entspannt ging es auch am Samstagvor­mittag zu. Eine Kundin hat sich für die Frühlingsk­lassiker Hornveilch­en, Hyazinthen und Narzissen entschiede­n, um sich ein „bisschen Freude“nach Hause zu bringen. „Gelbe Narzissen und Primeln gehen immer“, befand Gisela Dickmann. Für diejenigen, die es etwas ausgefalle­ner mögen, empfiehlt die Fachfrau Schachbret­tblumen oder Traubenhya­zinthen.

Mit einer blumigen Mischung aus Klassikern und Ausgefalle­nem ging am Samstag die Familie Strüver nach Hause und läutete mit dem Einkauf den Frühling ein. „Blumen sind momentan die einzige Freude“, sagte Birgit Strüver. Die Hornveilch­en, die sie gekauft hat, kommen nach draußen. Tochter Nina hatte für drinnen eine Blume ausgesucht, die man nicht so häufig sieht: ein Flammendes Käthchen mit Blüten in Glockenfor­m. „Das ist etwas Besonderes“, sagte Nina Strüver. Die Blume „sieht mal so ganz anders aus“. Und sie kann später auch nach draußen.

Das Prinzip erst drinnen, dann draußen funktionie­rt auch bei anderen Blumen. Zwiebelpfl­anzen, die jetzt blühten, könnten später im Garten eingepflan­zt werden, erklärte Gisela Dickmann. Während der Schnee lag, seien viele Tulpen verkauft worden. Nun seien Blumen für draußen gefragt. Der erste Kunde habe morgens zwei Paletten mitgenomme­n und sich aufs Pflanzen gefreut. „Die Leute brauchen jetzt etwas Blühendes“, hat Gisela Dickmann beobachtet, „gerade jetzt in dieser Zeit sind Blumen wichtig.“

Blumenfach­geschäfte dürfen während des Lockdowns geöffnet haben. Es gelten aber Sortiments­einschränk­ungen, denn es dürfen nur kurzfristi­g verderblic­he Schnittund Topfblumen, Gemüsepfla­nzen und Saatgut verkauft werden. „Deko und Zubehör dürfen wir nicht verkaufen“, erläuterte Heinz Dickmann.

Auch sonst falle viel weg: Dekoration­en für Hochzeiten oder Beerdigung­en und Geburtstag­sgeschenke. Das mache sich schon bemerkbar, sagte Heinz Dickmann, „aber wir sind froh, dass wir geöffnet haben dürfen.“

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FOTO: MARKUS JOOSTEN Gerade jetzt hätten die Leute etwas Blühendes nötig, sagen Gisela und Heinz Dickmann,

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