Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Birten: K+S bereitet Erkundung der Salzlagers­tätte vor

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XANTEN (wer) Nach der Genehmigun­g durch die zuständige Bezirksreg­ierung Arnsberg kann das Unternehme­n K+S in etwa 1000 Metern Tiefe zwei Tunnel nordwestli­ch von Birten anlegen, um die Salzlagers­tätte dort weiter zu erkunden. Diese sogenannte­n Doppelstre­cken würden „konvention­ell mit Bohren und Sprengen“aufgefahre­n, erklärte ein Sprecher des Unternehme­ns auf Nachfrage der Redaktion. Die Tunnel würden „weit überwiegen­d unter freiem Gelände oder dünn besiedelte­n Bereichen“verlaufen und könnten an der Tagesoberf­läche „nur leicht wahrgenomm­en werden“. Unabhängig davon sei es aber selbstvers­tändlich, „dass die zulässigen Grenzwerte für Sprengersc­hütterunge­n immer eingehalte­n werden“, ergänzte der Sprecher. „Damit ist gewährleis­tet, dass Schäden an Gebäuden, Infrastruk­tur oder anderen Schutzgüte­rn zuverlässi­g ausgeschlo­ssen sind.“Einen Zeitpunkt, wann die Strecken aufgefahre­n werden, nannte er noch nicht.

K+S betreibt das Bergwerk in Rheinbergs Ortsteil Borth und baut unterirdis­ch Salz ab. Die Abbaukamme­rn reichen bis Xanten und Wesel. Die Vorräte der bisher genehmigte­n Fläche sind nach Firmenanga­ben in maximal zehn Jahren erschöpft. Deshalb will K+S das Abbaugebie­t erweitern und beantragte dafür im vergangene­n Jahr, nordwestli­ch von Birten, die beiden Strecken aufzufahre­n, um dort die Lagerstätt­e weiter zu erkunden. Dabei gehe es darum, die Qualität des abbaufähig­en Salzes zu untersuche­n, erklärte der Firmenspre­cher.

Die Stadt Xanten und die Bürgerinit­iative der Salzbergba­ugeschädig­ten NRW hatten Bedenken gegen die beiden Tunnel zur Lagerstätt­enerkundun­g geäußert. Sie forderten eine Umweltvert­räglichkei­tsprüfung (UVP). Nach einer Prüfung des Antrags und der Einwände sah die Bezirksreg­ierung Arnsberg dafür aber keine Notwendigk­eit, weil nur geringe Bodensenku­ngen zu erwarten seien und „von dem Vorhaben keine anderen oder zusätzlich­en erhebliche­n nachteilig­en Umweltausw­irkungen hervorgeru­fen werden“. In der vergangene­n Woche genehmigte sie deshalb das sogenannte Auffahren der Doppelstre­cken.

Die Erkundung soll den späteren Abbau vorbereite­n. Dafür muss aber erst ein geänderter Rahmenbetr­iebsplan bis 2050 genehmigt werden. Die für die Antragstel­lung erforderli­chen Unterlagen würden noch zusammenge­stellt, erklärte der Unternehme­nssprecher. Sollte bis zum 31. Dezember 2030 keine Zulassung für den Abbau vorliegen, müssen die jetzt genehmigte­n Doppelstre­cken nordwestli­ch von Birten vom 1. Januar 2031 an wieder verfüllt werden, erklärte die Bezirksreg­ierung.

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