Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ehemaliges Sportheim soll Neubau weichen
Das Gebäude an der Reeser Landstraße ist derzeit nur unzureichend gesichert. Das lockt Vandalen an.
Bis vor kurzem sah das ehemalige Sportlerheim an der Reeser Landstraße 1 bis 3 – nur wenige Meter vom Weseler Amtsgericht entfernt – einfach nur aus wie ein leerstehendes Firmengebäude. Doch mittlerweile sind die gläsernen Eingangstüren und auch mehrere Fenster eingeschlagen. Und nicht nur das. Ein Leser erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass es aus seiner Sicht unverantwortlich sei, dass nun spielende Kinder ins Innere gelangen und sich dort verletzen könnten.
Erst kürzlich hatte die Polizei dort zwei Heranwachsende aus Wesel im Alter von 19 und 20 Jahren vorläufig festgenommen (wir berichteten). Ihnen wird vorgeworfen, unter anderem Scheiben eingeworfen zu haben. Eine Zeugin hatte am späten Nachmittag des 9. Februars insgesamt vier Personen in dem Gebäude beobachtet, die augenscheinlich etwas im Schilde führten. Als die Frau Scheiben klirren hörte, alarmierte sie die Polizei.
Doch wem gehört das Objekt und was passiert nun? Ein früherer Mieter erklärt auf Anfrage, dass das ehemalige Sportlerheim vor gut zwei Jahren verkauft worden sei und der neue Besitzer mit der Renovierung von zwei Wohnungen begonnen habe. Offensichtlich sei ihm dann das Geld ausgegangen. Im hinteren Gebäudeteil seien die Fenster schon vor Monaten eingeschlagen worden, es gebe massive Vandalismusschäden.
Bei der Stadt Wesel heißt es, dass der aktuelle Eigentümer schriftlich erklärt habe, das Gebäude abzusichern. Geplant sei über kurz oder lang ein Abriss und ein anschließender Neubau. Um was es sich dabei handeln soll, stehe noch nicht fest.
Tatsächlich sind mittlerweile Warnbaken vor den Eingängen aufgestellt worden. Trotzdem ist es ohne Problem möglich, ins Innere des Objektes zu gelangen, weil Unbekannte einzelne Bakenteile auseinandergezogen haben.
Im direkten Umfeld des Gebäudes errichtet die Stadt derzeit den neuen Kindergarten an der Alten Delogstraße. Das Christliche Jugenddorf (CJD) NRW Nord steht als Betriebsgesellschaft in den Startlöchern. Direkter Nachbar ist das Berufsfördderungszentrum vom CJD. Der Neubau soll rund 4,4 Millionen Euro kosten. Für das Projekt musste der Garagenhof der früheren Autobahnpolizei abgerissen werden.
Dass es an der Reeser Landstraße einmal ein Sportlerheim gegeben hat, steht in direktem Zusammenhang mit dem ehemaligen Sportplatz, der einst vom CJD zum Bewegungsgarten umgebaut wurde.
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