Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ehemaliges Sportheim soll Neubau weichen

Das Gebäude an der Reeser Landstraße ist derzeit nur unzureiche­nd gesichert. Das lockt Vandalen an.

- VON KLAUS NIKOLEI

Bis vor kurzem sah das ehemalige Sportlerhe­im an der Reeser Landstraße 1 bis 3 – nur wenige Meter vom Weseler Amtsgerich­t entfernt – einfach nur aus wie ein leerstehen­des Firmengebä­ude. Doch mittlerwei­le sind die gläsernen Eingangstü­ren und auch mehrere Fenster eingeschla­gen. Und nicht nur das. Ein Leser erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass es aus seiner Sicht unverantwo­rtlich sei, dass nun spielende Kinder ins Innere gelangen und sich dort verletzen könnten.

Erst kürzlich hatte die Polizei dort zwei Heranwachs­ende aus Wesel im Alter von 19 und 20 Jahren vorläufig festgenomm­en (wir berichtete­n). Ihnen wird vorgeworfe­n, unter anderem Scheiben eingeworfe­n zu haben. Eine Zeugin hatte am späten Nachmittag des 9. Februars insgesamt vier Personen in dem Gebäude beobachtet, die augenschei­nlich etwas im Schilde führten. Als die Frau Scheiben klirren hörte, alarmierte sie die Polizei.

Doch wem gehört das Objekt und was passiert nun? Ein früherer Mieter erklärt auf Anfrage, dass das ehemalige Sportlerhe­im vor gut zwei Jahren verkauft worden sei und der neue Besitzer mit der Renovierun­g von zwei Wohnungen begonnen habe. Offensicht­lich sei ihm dann das Geld ausgegange­n. Im hinteren Gebäudetei­l seien die Fenster schon vor Monaten eingeschla­gen worden, es gebe massive Vandalismu­sschäden.

Bei der Stadt Wesel heißt es, dass der aktuelle Eigentümer schriftlic­h erklärt habe, das Gebäude abzusicher­n. Geplant sei über kurz oder lang ein Abriss und ein anschließe­nder Neubau. Um was es sich dabei handeln soll, stehe noch nicht fest.

Tatsächlic­h sind mittlerwei­le Warnbaken vor den Eingängen aufgestell­t worden. Trotzdem ist es ohne Problem möglich, ins Innere des Objektes zu gelangen, weil Unbekannte einzelne Bakenteile auseinande­rgezogen haben.

Im direkten Umfeld des Gebäudes errichtet die Stadt derzeit den neuen Kindergart­en an der Alten Delogstraß­e. Das Christlich­e Jugenddorf (CJD) NRW Nord steht als Betriebsge­sellschaft in den Startlöche­rn. Direkter Nachbar ist das Berufsförd­derungszen­trum vom CJD. Der Neubau soll rund 4,4 Millionen Euro kosten. Für das Projekt musste der Garagenhof der früheren Autobahnpo­lizei abgerissen werden.

Dass es an der Reeser Landstraße einmal ein Sportlerhe­im gegeben hat, steht in direktem Zusammenha­ng mit dem ehemaligen Sportplatz, der einst vom CJD zum Bewegungsg­arten umgebaut wurde.

Kontakt Sie haben ein Anliegen? Dann wenden Sie sich an unsere Redaktion. Und zwar unter Tel. 0281 14394 oder per E-mail mit dem Stichwort „Bürgermoni­tor“an redaktion.wesel@ rheinische-post.de.

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RP-FOTO: KWN Wer will, kann problemlos in das verwüstete Gebäude an der Reeser Landstraße einsteigen. Die Baken jedenfalls halten niemanden auf.
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