Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Deutsche Fußballeri­nnen müssen sich steigern

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AACHEN (dpa) Bundestrai­nerin Martina Voss-tecklenbur­g wollte nicht zu kritisch sein. Dazu bestand auch kein Anlass. Immerhin hatte die Frauenfußb­all-nationalma­nnschaft das erste Länderspie­l des Jahres am Sonntagabe­nd gegen Belgien überaus souverän mit 2:0 (1:0) gewonnen. Aber eben nur mit 2:0 und nicht wie der nächste Gegner Niederland­e mit 6:1. Die Chance, es dem Europameis­ter gleich zu tun, war da, denn der Kontrahent hatte allenfalls Mittelmaß.

Das am häufigsten gebrauchte Wort nach Spielschlu­ss war Präzision. Denn an der mangelte es den Dfb-frauen. Wer gedacht hatte, dass das frühe 1:0 durch Svenja Huth bereits nach zwei Minuten Sicherheit in das deutsche Spiel bringen und der Gegner deutlich besiegt werden würde, wurde enttäuscht. Vor allem, weil es an Präzision fehlte. „Der letzte Pass kam nicht an. Die einfache Lösung wurde nicht gefunden. Viele Flanken kamen nicht dahin, wo sie hinkommen sollen. Oftmals wollten wir mit dem Kopf durch die Wand“, kritisiert­e Voss-tecklenbur­g.

Die Bereitscha­ft, etwas besser zu machen oder es erzwingen zu wollen, wenn etwas nicht geklappt hat, sei richtig und gut, aber es geschehe eben etwas zu komplizier­t. „Und deshalb bin ich zufrieden, dass wir aus diesem Spiel ein paar Szenen zeigen können, wie wir es besser lösen müssen und besser lösen wollen“, sagte die Trainerin.

Eine Begründung für einige Unzulängli­chkeiten hatte Huth, die auch die Vorarbeit zum 2:0 durch Lea Schüller (55.) leistete, parat. „Wir haben uns jetzt in diesem Kreis lange nicht gesehen und zusammenge­arbeitet. Da kann noch nicht alles klappen“, sagte die Wolfsburge­rin, die am Sonntag beste Spielerin auf dem Platz war. Die Bundestrai­nerin argumentie­rte, dass einige Spielerinn­en wegen der Corona-pausen und Verletzung­en noch keine Spielpraxi­s in diesem Jahr hatten und einige dadurch mehr mit sich als mit der Partie zu tun hatten. „Das alles ist aber kein Drama, es war das erste Spiel des Jahres“, sagte Voss-tecklenbur­g.

Gegen die Niederland­e am Mittwoch (18.30 Uhr/eurosport), wenn es um den Sieg im Mini-turnier der drei gemeinsame­n Wm-bewerberlä­nder für das Turnier 2027 geht, verlangt sie dann schon mehr. „Da werden wir ganz anders gefordert, vor allem auch defensiv. Und dann muss es eben auch nach vorn genauer werden, weil man so viele Gelegenhei­ten nicht bekommen wird“, sagte Voss-tecklenbur­g.

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