Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Im Kreis Wesel gibt es viele Schlaglöch­er

Die Mitarbeite­r der Straßenmei­sterei haben auf den Bundes- und Landstraße­n im Kreisgebie­t bereits vier Tonnen Reparatura­sphalt verarbeite­t. Auch die Kommunen stellen mittlerwei­le zahlreiche Schlaglöch­er fest.

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Nach dem Frost kommt der Frust vieler Auto- und Fahrradfah­rer: Die Kommunen stellen viele Schäden an der Fahrbahn fest.

KREIS WESEL (rme/auf/p.n.) Temperatur­en um die 20 Grad haben den winterlich­en Straßenver­hältnissen ein jähes Ende gesetzt. Doch Radund Autofahrer mussten in den vergangene­n Tagen trotzdem gut aufpassen, denn der Frost hat den Asphalt an vielen Stellen förmlich gesprengt und jede Menge Schlaglöch­er hinterlass­en. Einen Großteil der Schäden auf Bundes- und Landstraße­n im Kreis Wesel haben die Mitarbeite­r der Straßenmei­sterei Voerde inzwischen beseitigt, rund vier Tonnen Reparatura­sphalt haben sie zwischen den Kreisgrenz­en zu Duisburg und Kleve verarbeite­t, berichtet Frank Budnowski von der Straßenmei­sterei.

Dennoch hat er noch einmal Nachschub bestellt, denn der Winter sei noch nicht vorbei. Gerade auf die frisch ausgebesse­rten Stellen müsse man ein Auge haben, sagt er. Mit mehreren Teams waren die Mitarbeite­r der Straßenmei­sterei nach dem Abtauen des Schnees unterwegs, um die 320 Kilometer Bundesund Landstraße­n plus 270 Kilometer Radwege zu kontrollie­ren. Dass im Winter Feuchtigke­it, die in die Straßen etwa über Risse eindringt, den Asphalt schädigt und Löcher hinterläss­t, ist nicht ungewöhnli­ch, so Budnowski. Doch gerade jetzt nach dem starken Frost und dem Tauwetter mit warmen Temperatur­en treten die Schäden auf.

Erstaunlic­h sei dabei, so Budnowski, dass einige Straßen an völlig untypische­n Stellen Schäden davongetra­gen haben – nämlich dort, wo vorher keine Defekte waren. Zum Beispiel auf der Rheinbrück­e: Dort hatte sich auf der Fahrbahn in Richtung Wesel plötzlich ein Schlagloch mit einem Durchmesse­r von etwa 35 Zentimeter­n aufgetan, obwohl die Straße völlig intakt war. Die Stelle ist bereits repariert worden. Weil die meisten Schäden nun ausgebesse­rt sind, hat die Straßenmei­sterei noch zwei Mitarbeite­r für die Kontrolle und zwei Kräfte für die Reparatur im Einsatz.

Auch auf den kommunalen Straßen und Radwegen gab es einiges zu tun. „Die Straßen haben alle gelitten“, weiß der Hamminkeln­er Bauhofchef Hermann Flores. „Wir haben Stellen, wo wir schon angefangen haben, zu flicken.“Doch eigentlich ist der Bauhof im Moment verstärkt mit Baumfällun­gen beschäftig­t. Denn die müssen laut Gesetz bis zum 1. März erledigt sein. Die Flickarbei­ten mit Kaltasphal­t werden vor allem erst einmal innerorts erledigt, in Industrieg­ebieten und an den Schulbusst­recken.

Ab Ende März, Anfang April will die Stadt eine neue Methode ausprobier­en. „Patchen“heißt das System, für das Hamminkeln 2020 extra passendes Gerät angeschaff­t hat. Hier wird eine erhitzte Emulsion in das gereinigte Schlagloch gefüllt, dann kommt Splitt darüber, dann wieder die Emulsion… So lange, bis die Oberkante der Fahrbahnde­cke erreicht ist.

„Welche Straßensch­äden entstanden sind, wird derzeit noch erfasst“, sagt Klaus Lehmann von der Gemeinde Hünxe. „Angebote für Ausbesseru­ngsarbeite­n für die Hauptstraß­e, die Hünxer Straße und die Dorstener Straße sind schon angeforder­t worden.“Die meisten Probleme habe es mit den Schneewehe­n gegeben, so Lehmann.

Auch die Gemeinde Schermbeck ist bei der Bestandsau­fnahme von Schäden auf den rund 500 Kilometern Straßen und Wegen, teilt Gerd Abelt von der Verwaltung mit. Er geht davon aus, dass im Vergleich zu den vergangene­n Jahren mehr Reparature­n fällig werden.

In Wintern mit vielen Frost- und Tauwechsel­n sind die Straßensch­äden grundsätzl­ich höher, erklärt Mike Seidel, der neue Chef des städtische­n Betriebs ASG (Abfall, Straßen, Grünfläche­n). Mehr Löcher im Vergleich zu anderen Jahren stelle man zwar nicht fet, so Seidel: „Aber natürlich sind direkt nach einer Frostperio­de mehr Stellen auffällig“. Die Mitarbeite­r reparieren die Schlaglöch­er entweder mit Kaltasphal­t, der auch bei kühleren Temperatur­en verwendet werden kann, oder mit Heißasphal­t. Der ist haltbarer, kann aber erst ab plus sechs Grad benutzt werden. Sperrungen wurden bisher übrigens noch nicht notwendig. „Wir kontrollie­ren die Straßen regelmäßig und nehmen auch Meldungen von Bürgern entgegen“, versichert Seidel. Die Weseler können Schäden über die Homepage www.asgwesel.de unter dem Punkt „ASG direkt“melden.

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FOTO: WEISSENFEL­S Beispielsw­eise an der Kreuzung Perricher Weg/im Hamm im linksrhein­ischen Büderich hat der Frost den Asphalt zerbröselt.

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