Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Land soll private Corona-apps testen

In einer Stadt und einem Kreis sollen Lösungen zur Kontaktver­folgung erprobt werden.

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DÜSSELDORF (maxi) Die Nrw-regierungs­fraktionen von CDU und FDP wollen zügig verschiede­ne Nachverfol­gungs-apps privater Anbieter in ausgewählt­en Modellregi­onen testen. Welche Apps das sein werden, ob Luca oder Recover, sei am Ende egal, sie müssten aber vergleichb­are Funktionen haben und dieselben Standards etwa beim Datenschut­z erfüllen, sagte Cdu-fraktionsc­hef Bodo Löttgen unserer Redaktion. Am Tag zuvor hatte Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) persönlich mit dem Musiker Smudo (Die Fantastisc­hen Vier) telefonier­t und später ein Plädoyer für dessen Luca-app gehalten. Das löste Frust bei konkurrier­enden Anbietern aus.

Löttgen zufolge könnten die Anwendunge­n helfen, dass die Gesundheit­sämter bei weiteren verantwort­ungsvollen Öffnungssc­hritten auch bei Inzidenzen von mehr als 50 klarkämen. „Mit Check-in-/ Check-out-lösungen im Restaurant, Einzelhand­el, im Kino oder am Skilift wäre viel mehr Leben möglich – wenngleich weiter unter Einhaltung der Aha-regeln.“

Infiziere sich der Nutzer, würden nur mit seiner Zustimmung die Daten vom Gesundheit­samt entschlüss­elt. Dieses kenne damit die Aufenthalt­sorte und könne nach Datenfreig­abe durch die Betreiber der Lokalität alle infrage kommenden Kontaktper­sonen informiere­n. „Für uns ist es wichtig, dass eine Stadt und ein Landkreis nun schnell als Modellregi­onen einen Probelauf mit dem örtlichen Handel machen“, so Löttgen. Kosten fielen lediglich für die Anschaffun­g eines Qr-codeScanne­rs und Softwareli­zenzen für die Handelstre­ibenden an.

Die Opposition übte derweil Kritik an Laschets Werbung. „Die LucaApp ist zum Aufbau einer digitalen Test-infrastruk­tur bestimmt eine mögliche Lösung, aber bei Weitem nicht die einzige“, sagte Spd-fraktionsc­hef Thomas Kutschaty. Seit Monaten arbeiteten kreative und innovative Start-ups an entspreche­nden Entwicklun­gen. „Aber sie erhalten keine Anrufe von der Landesregi­erung. Es kann jedenfalls nicht sein, dass Wettbewerb­er jetzt nur deshalb benachteil­igt werden, weil sie weniger bekannt sind oder ihnen die Kontakte fehlen.“

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