Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Pro Bahn kritisiert DB Netz wegen Streckensperrung
KREIS WESEL (auf) Heftige Kritik äußert der Fahrgastverband Pro Bahn an den Baustellenfahrplänen auf der Strecke Oberhausen – Wesel – Emmerich. Hier gibt es fast jeden Monat eine Vollsperrung am Wochenende und anschließend von Montag bis Freitag einen eingeschränkten Verkehr, weil auf Abschnitten nur ein Gleis zur Verfügung steht. Seit einem halben Jahr lässt DB Netz in diesen Fällen meist den RE 5, den RE 49 und einzelne oder alle Zusatzzüge des RE 19 zwischen Oberhausen und Wesel ersatzlos ausfallen, so dass nur der stündliche RE 19 diese Strecke bedient. Dadurch wird die angebotene Platzkapazität pro Stunde von 1606 – in der Spitzenstunde sogar 2383 – auf nur noch 510 abgesenkt. Somit könnten teilweise nicht mehr alle Fahrgäste mitgenommen und auf jeden Fall corona-konforme Abstände kaum eingehalten werden.
Besonders verärgert ist Pro Bahn darüber, dass in dieser Woche gewisse Einschränkungen überhaupt nicht bestehen, so dass Teile der Züge normal verkehren könnten. Dies sei bereits das vierte Mal in den letzten Monaten, dass DB Netz eine Teilsperrung nicht rechtzeitig abgesagt habe und die Fahrgäste den massiv eingeschränkten Verkehr ertragen müssten, heißt es.
Nach Ansicht von Pro Bahn ist es auf der Strecke zwischen Oberhausen und Wesel trotz Einschränkungen immer möglich, noch eine zweite, stündliche Fahrplantrasse zu konstruieren – gegebenenfalls als Pendelzug zwischen Oberhausen und Wesel mit Anschluss Richtung Düsseldorf. Solche Fahrplanänderungen seien auch kurzfristig für die Fahrgäste kommunizierbar.