Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Das Berufskolleg soll vier Jahre früher fertig werden
Die Zusammenführung des Kollegs in Dinslaken soll schon 2028 abgeschlossen sein und nicht erst 2032.
DINSLAKEN (mt) Mit dem ursprünglichen Zeitplan für die Zentralisierung des Berufskollegs an der Wiesenstraße waren die Kreispolitiker nicht einverstanden. Erst 2032 sollten alle Gebäude fertig sein, und erst dann sollten die Schüler von der Konrad-adenauer-straße in die Innenstadt umgezogen sein. Das sollte schneller gehen, lautete die Forderung. Und der Kreisverwaltung ist es gelungen, wie Helmut Czichy vom Verwaltungsvorstand des Kreises Wesel am Dienstag im Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung erklärte, einen strafferen Zeitplan aufzustellen.
Auch wenn die Bauarbeiten und die Zentralisierung nun schon 2028 abgeschlossen sein sollen: Es bleibt das Projekt des Kreises mit der größten Investitionssumme. Rund 140 Millionen Euro kostet es, die Schulgebäude, eine Sporthalle und einen Kindergarten zu errichten. Zum Vergleich: Der in Moers entstehende Campus schlägt mit 110 Millionen Euro zu Buche.
Im Ausschuss präsentierte Czichy der Politik den neuen Zeitplan und verwies darauf, dass kein Architektenwettbewerb durchgeführt werde.
Der Kreis werde außerdem mit einem Generalplaner zusammenarbeiten. Nach und nach würden die Teilprojekte umgesetzt.
Mit dem Abriss der Jeanette-wolff-realschule werde man starten. Dann gebe es noch den Bau einer neuen Sporthalle, den Abriss der Douvermannhalle, die Errichtung weiterer Schulgebäude und den Bau einer neuen städtischen Kindertagesstätte. Mit den Abrissarbeiten soll Mitte nächsten Jahres begonnen werden.
Ab 2023 würde dann an der Hans-böckler-straße das erste neue Schulgebäude entstehen. Ist es fertig, ziehen die ersten Schüler ein und die Gebäude an der Wiesenstraße können beseitigt werden. Die Sporthalle soll 2024 fertig sein. Alle Schüler sollen ab 2028 in den neuen Gebäuden unterrichtet werden, der Standort an der Konrad-adenauer-straße würde dann nicht mehr benötigt werden.
Die Umsetzung sei eine nicht nur für die Entwicklung von Dinslaken wichtige Entscheidung, sondern auch für den gesamten Kreis Wesel, so Helmut Czichy. Denn es müsse ein vernünftiges Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene geben. Sie würden sich die Bildungseinrichtungen gut anschauen. Und die Räumlichkeiten in Dinslaken hätten einen erheblichen Verbesserungsbedarf.
Die neue Sporthalle, die auf dem Hamco-gelände gebaut wird, soll nicht nur für den Schulsport genutzt werden. Sie soll auch Vereinen und für den Breitensport zur Verfügung gestellt werden. Es sei ja eine Halle in öffentlicher Hand, wie Czichy betonte. Wie mehrfach berichtet, wird sie keine Tribüne erhalten. Daran entzündet sich nachdrückliche Kritik.
Seit Jahren verfolgen der Kreis Wesel und die Stadt Dinslaken die Zentralisierung der beiden Standorte Wiesenstraße und Konrad-adenauer-straße. Im April 2014 wurde der Beschluss gefasst, die Zusammenlegung zu prüfen. Knapp ein Jahr später wurde die Wiesenstraße als Standort des neuen Berufskollegs festgelegt.
2018 hatte der Kreistag diese Entscheidung noch einmal bekräftigt. Im vergangenen Jahr legte die Kreisverwaltung einen Zeit- und Kostenplan für die Zentralisierung vor. Dabei ging man davon aus, dass die Maßnahme im Jahre 2032 abgeschlossen sein und 145 Millionen Euro kosten würde.