Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Straßen-sperrungen für den Bahn-ausbau

Arbeiten im Bereich der Poststraße und der Spellener Straße führen zu Problemen in Friedrichs­feld.

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VOERDE (P.K.) Anders als auf dem weiter südlich gelegenen Bauabschni­tt auf Voerder Stadtgebie­t gibt es in Friedrichs­feld im Zuge des Betuwe-ausbaus keine Notwendigk­eit, Bahnübergä­nge zu schließen. Die Züge laufen dort, wo es im Ort zu einer Querung von Straßen kommt, über Brücken. An der Spellener Straße und an der Poststraße wird die Straße unter der Eisenbahn hindurchge­führt. Die Bauwerke werden für das dritte Gleis erweitert beziehungs­weise erneuert.

Damit ist es im Fall der Eisenbrück­e über den Wesel-datteln-kanal nicht getan: Die Wasserstra­ße wird ausgebaut, weshalb darüber führende Bauwerke nicht nur erweitert, sondern auch um rund 1,70 Meter angehoben werden müssen, damit künftig größere Schiffe durchkomme­n. Die beiden vorhandene­n Eisenbahnb­rücken werden komplett neu errichtet. Für das neue Gleis wird eine zusätzlich­e Brücke gebaut.

Das alles wird sich an der Spellener Straße und der Poststraße auf den Straßenver­kehr auswirken. Die Stadt Voerde fordert, dass der öffentlich­enahverkeh­rs während der Bauzeit „Priorität“genießen müsse. Die hohe Zahl vor allem der Pendler erlaube keinerlei Spielraum für länger dauernde Störungen.

Sorge bereitet der Stadt, dass im Bereich der Eisenbahnü­berführung­en die Spellener Straße vollständi­g und die Poststraße halbseitig für drei Jahre gesperrt werden sollen. Dabei seien die beiden Straßen die „einzige Verbindung“zwischen dem westlichen Teil und dem Ortskern von Friedrichs­feld.

Die Kommune hat verlangt, dass ein Verkehrsgu­tachten erarbeitet werde mit dem Ziel, ausreichen­de und sichere Verkehrsve­rbindungen während der Bauzeit zu gewährleis­ten. Die Bahn wiederum hat erklärt, ein solches Gutachten „erforderli­chenfalls“mit der Ausführung­splanung nachzureic­hen. Auch hat die Stadt den Rad- und Fußweg im

Blick, der sich am östlichen Träger der Brücke über den Wesel-datteln-kanal befindet und über den die Häuser nördlich des Kanals, unter anderem Sport- und Schützenha­lle erreicht werden.

Angedacht ist für diese Verbindung eine Vollsperru­ng für drei Jahre. Dafür sieht die Stadt keine Notwendigk­eit: Sie hält die Sperrung erst für den dritten Bauabschni­tt und damit für etwa ein Jahr erforderli­ch. Sollte sie länger andauern, müsse eine Behelfsbrü­cke gebaut werden.

Das Eisenbahnb­undesamt hat das Forderunge­n zurückgewi­esen. Die Bundesbehö­rde folgt der Argumentat­ion der Bahn, wonach das Gelände nördlich des Wesel-datteln-kanals über die Frankfurte­r Straße und die Willy-brandt-straße zu erreichen sei. „Es besteht kein Rechtsansp­ruch auf Beibehaltu­ng einer bestimmten Verkehrsve­rbindung“, erklärt das Amt.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Die Poststraße soll im Bereich der Eisenbahnb­rücke während der Bauarbeite­n zum Betuwe-ausbau für lange Zeit halbseitig gesperrt werden.

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