Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Flughäfen stecken tief in der Krise

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Die Flughäfen in NRW und ganz Deutschlan­d melden für den Januar erneut katastroph­ale Zahlen. Bundesweit ging die Passagierz­ahl gegenüber dem Januar des Vorjahres um 88,6 Prozent auf 1,8Millionen Passagiere zurück, während die Zahl der Flüge „nur“um zwei Drittel abrutschte. Immer mehr Jets fliegen also fast leer herum. Der innerdeuts­che Verkehr brach wegen des allgemeine­n Lockdown sogar um 91,4 Prozent zusammen. In Düsseldorf sank die Passagierz­ahl um 90,4 Prozent auf nur noch 148.000, in Köln-bonn um 92,6 Prozent auf 32.500 Reisende (also nur noch etwa 1000 am Tag), in

Weeze nutzten noch 5704 Reisende den Flughafen (minus 90,4 Prozent). Münster war praktisch dicht mit nur noch 730 Passagiere­n, genau wie Paderborn (350 Personen).

Etwas stabiler hält sich Dortmund wegen der vielen Abreisen nach Osteuropa, die zu einem Rückgang von nur 77 Prozent auf rund 48.000 Menschen führten. Und Köln-bonn profitiert vom boomenden Geschäft mit Fracht, die bundesweit um 14 Prozent zulegte, am Rhein sogar um 19 Prozent auf 74.000 Tonnen stieg.

Weil es der Branche so schlecht geht, häufen sich die Konflikte. Am Flughafen Düsseldorf demonstrie­rten am Dienstag Beschäftig­te gegen Jobabbau. Die Flughäfen Weeze, Dortmund, Paderborn und die IHKS der Regionen kritisiere­n, dass diese drei Airports anders als die Großflughä­fen keine Erstattung dafür erhalten, dass sie beim ersten Lockdown offen blieben, obwohl es fast keine Passagiere gab. Die kleinen Airports erhalten aber künftig die Flugsicher­ungskosten erstattet, was sie auf Dauer entlasten dürfte.

 ?? FOTO: F. GAMBARINI/DPA ?? Ein einsamer Passagier am Flughafen Düsseldorf.
FOTO: F. GAMBARINI/DPA Ein einsamer Passagier am Flughafen Düsseldorf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany