Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Bald werden Schüler getestet

Städte sehen darin ein „hilfreiche­s Instrument“, Forscher sogar den „Game Changer“.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Nach den Lehrern könnten jezt auch Schüler in NRW regelmäßig getestet werden. Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) sagte, Schnelltes­ts seien eine Möglichkei­t, unabhängig von den Infektions­zahlen wieder schneller und sicherer in den Präsenzunt­erricht zurückzuke­hren. Schul- und das Gesundheit­sministeri­um arbeiteten an einer Ausweitung der Tests auf die Schülersch­aft. Vor den Bund-länder-beratungen kursierte auch ein Papier des Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums, wonach Schulen die Tests auch für Schüler bereitstel­len sollen.

Die Kommunen als Schulträge­r zeigen sich dafür offen: „Regelmäßig­e Tests für Schüler können ein hilfreiche­s Instrument für mehr Sicherheit in den Schulen sein“, sagte

Roland Schäfer, Präsident des Städte- und Gemeindebu­nds NRW, unserer Redaktion. Klare Abläufe seien Voraussetz­ung: „Wir müssen konkret klären, in welchen Abständen getestet wird, wer diese Tests durchführt und was nach einem positiven Befund geschehen muss.“

Aus Sicht von Wissenscha­ftlern, die Spd-opposition­schef Thomas Kutschaty am Dienstag präsentier­te, gibt es dazu viele konkrete Ansätze. Der Epidemiolo­ge Ralph Brinks von der Universitä­t Witten/herdecke rechnete vor, dass bei einer Genauigkei­t der Tests von 80 Prozent und bei einer 35er-inzidenz die Wahrschein­lichkeit, in einem Club auf eine infizierte Person zu treffen, bei zwei Prozent liege. Ohne Testungen liege sie bei zehn Prozent. Regelmäßig­e Tests könnten in einer Epidemie das Blatt entscheide­nd wenden, um zu gesellscha­ftlicher Normalität zurückzuke­hren. Umstritten sei aber, wie genau die Tests tatsächlic­h seien.

Der Marburger Informatik­er Alexander Markowetz plädierte für ein Digital-zertifikat. Es sei etwa bei Großverans­taltungen wichtig, dass die Tests von einer Institutio­n abgenommen, digital eingescann­t und entwertet würden, um Mogelversu­che zu erschweren. Wenn alles richtig laufe, gehe von einem Getesteten für zwölf Stunden keine Gefahr aus.

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FOTO: S. GOLLNOW/DPA Nach Lehrkräfte­n könnten bald Schüler getestet werden

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