Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Mehr Flexibilität bei Impfungen?
Stornierung von Impfstoff
In seinem Kommentar vom 24. Februar fordert Herr Rasche, dass die KV mit mehr Flexibilität an die Vergabe von Impfterminen herangehen muss. Er bezieht sich dabei auf 350 stornierte Impfdosen. Herr Schott bezeichnet dieses Verhalten als „skandalös“und erwähnt die Lebenshilfe als Interessengruppe am Impfstoff. Herr Weyer als Leiter der Impfkampagne teilt daraufhin einen möglichen Impftermin für die Lebenshilfe in 14 Tagen mit und u.a. die SPD (Herr Hovest) empfindet es ebenfalls als skandalös, „dass jeden Tag Impfdosen übrig bleiben und für die nächsten Tage dann eine geringere Anzahl bestellt wird, statt alles zu verimpfen, was wir bekommen können. Die Ursache hierfür ist die mangelnde Organisation von Kassenärztlicher Vereinigung und dem Weseler Landrat“. Durch solche Äußerungen wird aus etwas durchweg Positivem (mehr Impfdosen stehen insgesamt zur Verfügung) wieder etwas Schlechtes gemacht!
Ich gehe davon aus, dass sowohl der Kreis Wesel als auch die KV entsprechend den Vorschriften gehandelt hat und auch bei ihnen die Absicht und der Wille besteht, das gesamte Verfahren zu optimieren und auch keine Impfdosen verfallen zu lassen, was in den Artikeln latent unterstellt wird. Warum wird nur wieder so auf die Verantwortlichen draufgeschlagen und ihnen nicht die Möglichkeit der Optimierung zugestanden? In 14 Tagen wird jetzt die Lebenshilfe durchgeimpft. Sind diese Menschen wichtiger als meine Schwiegereltern, die im Alter von 87 und 89 Jahren noch gar keinen Impftermin erhalten haben? Wird die Person zuerst geimpft, die am lautesten schreit? Ich selbst habe einen behinderten Sohn und möchte nicht beurteilen wollen, wer wem vorzuziehen ist. Oder soll die Nachvollziehbarkeit der Impfungen nicht mehr gegeben sein, so dass auch andere „Würdenträger“unserer Stadt mal eben bei überschüssigen Impfdosen mitversorgt werden könnten?
Warum kümmert Herr Hovest sich nicht um seine wesentlichen Aufgaben? Die Fußgängerzone soll wieder an Attraktivität gewinnen. Muss ja auch! Wo sollen denn sonst die vielen Bürger der neu eingerichteten Buslinie shoppen gehen? Und die vielen mit den Fährschiffen landenden Passagiere? Eine vernünftige, vorausschauende Stadtentwicklungsplanung würde bestimmt auch mittel- beziehungsweise langfristig die Attraktivität der Innenstadt erhöhen und somit mehr Kaufkraft binden. Andere Städte haben es uns längst vorgemacht.
Die Mehrheits-fraktionen im Weseler Rathaus beschweren sich über das Verhalten der Bürgermeisterin bezüglich ihrer Anträge, die bisher unbeantwortet geblieben sind. Warum ist das so? Wird der politischen Mehrheit nicht die Möglichkeit gegeben, sach- und erfolgsorientiert zu arbeiten? Warum blockiert die Bürgermeisterin? Oder ist sie nur der verlängerte Arm von Herrn Hovest, der sich Erfolge nur auf die eigene Fahne schreiben möchte?! Diese Zeiten sollten doch mittlerweile vorüber sein. Wir brauchen Akteure, die am Gemeinwohl interessiert sind und selbstlos dieser Aufgabe gemeinsam nachkommen. Zum Wohle aller in unserer Stadt! Erst dann kann es heißen: Gemeinsam Wesel voran?!
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