Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
FAKTEN & HINTERGRUND
Angesichts der aktuellen Corona-lage halten es auch Hünxe, Dinslaken und Voerde für unwahrscheinlich, dass die Brauchtumsfeier stattfinden kann. Dinslaken untersagt bereits das Aufschichten der Holzhaufen.
Die Chancen für Osterfeuer stehen schlecht
DINSLAKEN/VOERDE/HÜNXE Um die Osterfeuer gab es immer schon Debatten. Denn in manchen Kommunen nutzten einige die günstige Gelegenheit, um zu Ostern ihre Grünabfälle ganz praktisch zu entsorgen. Von Brauchtum konnte kaum mehr die Rede sein, wenn ein Einzelner am Feuer stand und Äste in die Flammen warf.
Dann kam Corona und alles war anders: Bereits im vergangenen Jahr wurden die meisten Feuer verboten, weil sich dort viele Menschen auf engem Raum treffen. Eben genau das, was derzeit auf jeden Fall unterbleiben soll.
Ein Jahr später hat sich an der Situation wenig geändert. Im Gegenteil. Durch die Mutanten gibt es die Befürchtung, dass sich das Virus wieder schneller ausbreiten könnte. Für viele Kommunen in der Region ist bereits klar: Osterfeuer wird es bei uns in diesem Jahr nicht geben. „Aktuell gehe ich davon aus, dass nichts stattfinden kann“, sagt auch Klaus Stratenwerth, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Hünxe. In Zeiten von
„Den Leuten ist bewusst, das Osterfeuer unwahrscheinlich sind“Klasu Stratenwerth Gemeinde Hünxe
Corona sei es nicht darstellbar, dass ein großes Brauchtumsfeuer wie das der Junggesellen mit 700 bis 800 Leuten über die Bühne geht. Auch kleinere Feuer wird es wohl nicht geben. „Ich habe den Eindruck, dass den Leuten auch bewusst ist, dass Osterfeuer unwahrscheinlich sind“, sagt Stratenwerth.
Vor Corona habe man 40 bis 50 Osterfeuer gehabt, bislang seien nur zwei oder drei Anträge eingegangen. Auch hier wird es Absagen geben. Das Thema Osterfeuer sei gedanklich eigentlich schon durch, sagt der Ordnungsamtsleiter. Man sei schon einen Schritt weiter: „Unser Blick geht schon voraus, was denn mit den Schützenfesten im Mai und Juni ist“, sagt er.
Auch in Voerde ist es sehr fraglich, ob es Osterfeuer geben wird. „Wegen der anhaltenden Corona-pandemie ist derzeit noch unklar, ob in der Zeit vom 3. bis 5. April Osterfeuer abgebrannt werden können. Die derzeitige Coronaschutzverordnung für das Land Nordrhein-westfalen verbietet die Durchführung von Veranstaltungen, worunter auch Osterfeuer fallen“, teilt die Erste Beigeordnete Nicole Johann auf Anfrage der Redaktion mit.
Bereits im vergangenen Jahr waren in der Kommune alle Osterfeuer abgesagt worden. Auch damals wegen Corona. Da derzeit kaum vorstellbar sei, dass es 2021 Brauchtumsfeuer geben wird, empfiehlt die Stadt Voerde bereits jetzt, auf das Sammeln von Strauch- und Baumschnitt zu verzichten. Schließlich will niemand nachher vor der Frage stehen, was mit den großen Haufen passiert, wenn sie nicht abgebrannt werden. In einigen Kommunen in der Region wird daher sogar ausdrücklich untersagt, Holzhaufen aufzuschichten. Wehret den Anfängen, lautet dort die Devise.
So sieht es auch in Dinslaken aus. „Rechtlich gibt es auf die Frage, ob in diesem Jahr Osterfeuer abgebrannt werden dürfen, noch keine eindeutige Antwort“, teilt Dinslakens Stadtsprecher Marcel Sturm mit. Wegen der Corona-situation sei noch unklar, ob es solche Veranstaltungen stattfinden dürfen. „Es ist aber sehr unwahrscheinlich“, so Sturm. Die derzeitige Corona-schutzverordnung des Landes NRW verbiete die Durchführung von Veranstaltungen. Darunter fielen auch die Osterfeuer. „Auch in Dinslaken untersagen wir das präventive Aufschichten“, teilt Marcel Sturm mit.