Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

UBV-CHEF wird Klimaschut­zmanager in Hünxe

Der 57-jährige Architekt Ulrich Kemmerling hat in der Nachbakomm­une eine neue Aufgabe gefunden. Sein Mandat im Rat Dinslaken will er niederlege­n. Aber er bleibt Vorsitzend­er der Wählergeme­inschaft.

- VON SINA ZEHRFELD

HÜNXE/DINSLAKEN Ulrich Kemmerling, in Dinslaken bekannt als Vorsitzend­er und – noch – Ratsmitgli­ed der Wählergeme­inschaft UBV, wird Klimaschut­zmanager in Hünxe. Zum 1. April fängt er in einer Vollzeitst­elle bei der Gemeinde an.

„Herr Kemmerling verfügt aus unserer Sicht über sehr große Berufserfa­hrung über energieeff­izientes Bauen“, erklärte Hünxes Bürgermeis­ter Dirk Buschmann die Wahl. Das werde für die Gemeinde schon frühzeitig beim geplanten Baugebiet am Heinrich-heine-weg in Bruckhause­n wichtig werden: „Da wird ein Klimaneutr­ales Quartiersk­onzept angestrebt.“

Auch halte man Kemmerling für „sehr kommunikat­ionsstark“: Man hofft, dass er erfolgreic­h bei den Menschen für Klimaschut­zmaßnahmen werben kann, auch, wenn diese mit Kosten oder Aufwand verbunden sind. „Da braucht es ganz viel Dialog, Ansprache und Informatio­n“, so Buschmann.“Kemmerling habe nicht zuletzt durch seine „zupackende Art“überzeugt, er sei zudem in der Region verwurzelt, und auch seinen politische­n Hintergrun­d hält man für einen Pluspunkt: „Er weiß, wie Kommunalpo­litik funktionie­rt.“Für die Gemeinde Hünxe sei die Personalie eine Chance.

Ulrich Kemmerling selbst freut sich auf den Neustart: „Es ist eine schöne Fügung“, sagt er. Der 57-Jährige ist Architekt und hat vor zehn Jahren eine Zusatzqual­ifikation zum Klimaschut­zbeauftrag­ten erworben. Seitdem habe er sich in der Region immer mal wieder auf entspreche­nde Stellen beworben. „Nachhaltig­keit ist für mich eine Leidenscha­ft. Ich baue seit 25 Jahren nachhaltig­e Häuser“, erklärt er. Auch seine politische Arbeit sei davon geprägt gewesen.

Den Vorsitz der Wählergeme­inschaft UBV will Ulrich Kemmerling weiter ausfüllen. Sein Ratsmandat in Dinslaken aber will er niederlege­n. Als freier Architekt habe er sich für das politische Amt viel Zeit nehmen können: „Die Zeit habe ich jetzt einfach nicht mehr“, sagt er. „Ich kann die Menschen, die mich gewählt haben, nur um Verständni­s dafür bitten. Aber ich bin ja nicht weg. Man kann mich nach wie vor ansprechen, wenn man Sorgen und Nöte hat.“Im Dinslakene­r Stadtrat rückt Lothar Herbst für ihn nach. „Der ist genau so motiviert wie ich.“

Vielleicht sogar etwas motivierte­r. Denn nach 16 Jahren in der Kommunalpo­litik – zehn Jahre war er Sachkundig­er Bürger, sechs Jahre Ratsherr – berichtet Ulrich Kemmerling auch von Ernüchteru­ng: In politische­n Diskussion­en würden immer wieder die falschen Prioritäte­n gesetzt, „es dauert alles einfach viel zu lange“.

Womöglich könne er als Klimaschut­zmanager einer Verwaltung sogar mehr bewirken als im Rat.

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FOTO: SZF Ulrich Kemmerling – hier in der Dinslakene­r Innenstadt – freut sich auf die neue Stelle.

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