Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Abriss und Neubau statt Sanierung

Wie die Westzeile der Rathaus-immobilie in Voerde einmal aussehen könnte, hat Architekt Kai Lehmann entworfen. Entstehen soll ein mehrgescho­ssiger Neubau. Im Erdgeschos­s soll Platz für Gewerbe sein.

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VOERDE (mt) Die aufgestell­ten Bauzäune sind ein sichtbares Zeichen. An der Voerder Rathaus-immobilie tut sich etwas. An der Südzeile werden die Pläne, die im vergangene­n August vorgestell­t wurden, umgesetzt. Dort sind ein Penny-markt und Räume für das Job-center vorgesehen. Jetzt stellte Kai Lehmann vom „Architektu­r- und Ingenieurb­üro Lehmann“gemeinsam mit Bürgermeis­ter Dirk Haarmann und Beigeordne­ter Nicole Johann vor, wie sich die Westzeile verändert soll.

Die Geschäftsl­okale im Erdgeschos­s sind leer, im Supermarkt gibt es schon lange nichts mehr zu kaufen, der angekündig­te Plan B eines weiteren Geschäftes hat auch nicht funktionie­rt. Über den Ladenlokal­en befinden sich Wohnungen, von denen auch nicht mehr alle vermietet sind. Lange hat es gedauert, bis sich die Eigentümer aufmachten, um der Immobilie am Marktplatz neues Leben einzuhauch­en. Mit dem Voerder Architekte­n Kai Lehmann fanden die derzeitige­n Eigentümer jemanden, der den passenden Plan, das passende Konzept entwickelt­e.

Am Anfang stand die Idee, das Gebäude der Westzeile zu sanieren, wie Kai Lehmann berichtet. Doch schnell war klar, dass das nicht funktionie­re. Deshalb hätten sich die derzeitige­n Eigentümer entschiede­n, dass etwas Neues entstehen soll. Der Komplex mit Wohnungen und Geschäften wird zunächst abgerissen. Danach entsteht ein mehrgescho­ssiges Geschäfts- und Wohnhaus. Im Erdgeschos­s ist Platz für Gewerbe, gewünscht ist ein gastronomi­sches Angebot. Denn der Platz soll belebt werden. Nicht nur mit Veranstalt­ungen. Über den Gewerbeein­heiten sollen Räume entstehen, die auch als Praxen oder Kanzleien genutzt werden können.

Das neue Gebäude hat eine Länge von 52 Metern, ist 18,10 Meter hoch und 29 Meter tief. Der mittlere Teil des Gebäudes wird um drei Meter nach vorne in den Platz gezogen, an den Ecken dagegen drei Meter zurückgese­tzt. Hin zum Marktplatz als auch im Übergang zur östlichen Bestandsbe­bauung sind zur Abstufung lediglich drei Vollgescho­sse mit einer Höhe von rund elf Metern vorgesehen.

Das dahinter liegende Gebäude hat als viertes Obergescho­ss ein Staffelges­choss, das von der Gebäudekan­te zurückspri­ngt, so dass es optisch nicht direkt wahrgenomm­en wird. Die oberen Wohn- und Büroeinhei­ten verfügen über Terrassen. „Wir haben einen Punkt erreicht, den wir erwartet und erhofft haben“, so Bürgermeis­ter Haarmann. Nun könnten Pläne gezeigt, Konzepte vorgestell­t und die nächsten Schritte gemacht werden.

Vor gut einem Jahr haben die ersten Gespräche stattgefun­den, so Haarmann. Viele würden schon darauf warten, was mit der Häuserzeil­e passiert, die vom Marktplatz aus zu sehen ist. Der Verwaltung­schef geht davon aus, dass von dieser Neugestalt­ung ein positiver Effekt für die Entwicklun­g der Innenstadt ausgeht. Es werde wesentlich attraktive­r, als das, was vorher war.

Wie Architekt Kai Lehmann erläutert, verfügt das neue Gebäude über eine Tiefgarage mit 23 Plätzen.

Die Zufahrt erfolge über die Nordseite. Vorgesehen sind kleinere Einheiten, die aber bei Bedarf zu größeren Flächen zusammenge­legt werden können. In dem Gebäude sind zwei Treppenhäu­ser und zwei Aufzüge vorgesehen. Acht Gewerbeein­heiten soll es im Erdgeschos­s geben, darüber 30 Wohn- und Büroeinhei­ten.

„Es wurde immer gesagt, dass der Platz Gastronomi­e braucht“, sagt Dirk Haarmann, weshalb man sich Mieter aus der Gastronomi­e wünscht. Und der Platz werde weiterhin autofrei bleiben. Wenn das Gebäude steht – Lehmann geht davon aus, dass es in zwei Jahren soweit sein könnte –, würde der letzte Abschnitt der Platzsanie­rung durchgefüh­rt und Bäume, die Schatten spenden, gepflanzt werden.

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FOTO: VOLKER HEROLD Teile des bestehende­n Gebäudes der Südzeile sowie das Parkdeck werden abgerissen.

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