Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Amprion-stromtrass­e: CDU entsetzt, SPD lädt zur Diskussion

Dass das Amprion-kabel nun womöglich doch über Voerde laufen soll, löst Protest aus. Am Mittwoch gibt es eine Online-debatte.

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VOERDE/HÜNXE/NIEDERRHEI­N (RP) Die Lokalpolit­ik bringt sich in Stellung gegen einen möglichen Verlauf der großen Amprion-stromtrass­e über Voerde. Die CDU fordert den Kreis Wesel zum Handeln auf, die SPD in Voerde lädt zu einer öffentlich­en Online-diskussion­srunde ein.

Die „Superstrom­trasse“von Amprion könnte wie berichtet möglicherw­eise über Voerde, Schermbeck und Hünxe geführt werden. Bisher schien es eher auf die Querung des Rheins bei Rees hinauszula­ufen. Die Stadt Voerde hat sich von der Wendung bereits überrascht und irritiert gezeigt.

„Wir sind nicht irritiert – wir sind absolut entsetzt über diese Entwicklun­g“, greift das Arnd Cappell-höpken aus Hünxe auf, umweltpoli­tischer Sprecher der CDU im Weseler Kreistrag. „An dieses Thema müssen wir sofort ran.“Die Sache scheine auf „eine Trassenbün­delung mit der Ferngaslei­tung Zeelink herauszula­ufen“. Dabei gebe es doch schon dabei stellenwei­se sehr geringe Abstände zu Wohnsiedlu­ngen: „Wo soll denn dann noch die ,Superstrom­trasse‘ dazu gepackt werden?“

„Bisher hat Amprion immer die Querung der Trasse A-nord in Rees priorisier­t, dort wurden auch bereits Kartierung­en und Baugrundbo­hrungen vorgenomme­n“, fasst die SPD in Voerde die Situation zusammen. „Durch die Trassenleg­ung in Voerde wurden bei uns wertvolle Flächen verloren gehen, die wir für die weitere Städtebaul­iche Planung dringend benötigen. Außerdem würden unsere Natur- und Vogelschut­zgebiete am Rhein und in Rheinnähe stark darunter leiden.“

Man sehe „definitiv Disskussio­nsbedarf“. Deshalb lädt die SPD für Mittwochab­end, 3. März, 18.30 Uhr, zu einer öffentlich­en Online-diskussion­srunde zu dem Thema ein.

Der Vorsitzend­e des Stadtentwi­cklungsaus­schusses des Rates, Ulrich Neßbach (SPD), werde zunächst einen Einblick in den fachlichen Stand der Planung geben, 2anschließ­end werden wir gemeinsam in die Diskussion einsteigen“.

Das digitale Treffen wird über den Anbieter Gotomeetin­g organisier­t. Wer teilnehmen möchte, nutzt dazu den folgenden Link: https://global.gotomeetin­g.com/ join/750558573

Die Entscheidu­ng der Bundesnetz­agentur fällt voraussich­tlich im Mai. Die CDU fordert, dass der Kreis Wesel nun der Behörde gegenüber klarmachen müsse, „dass er genauso für die Interessen seiner Bürger kämpft wie der Kreis Kleve das für seine Einwohner tut“, so Arnd Cappell-höpken.

Damit geht der Christdemo­krat davon aus, dass es Widerständ­e im Kreis Kleve waren, die dazu geführt haben, dass die Trasse in Voerde jetzt genauer in den Blick genommen wird.

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